Der Standard

Finanzchef­s hätten gern neue Experten

Die Nachfrage besteht, allein Spezialist­en in Finanzanal­yse, Buchhalter und Steuerexpe­rten sind kaum zu finden, klagen heimische Finanzchef­s. Die Einkommen deuten demnach nach oben – wie auch in der Zunft der US-Hedgefonds­manager.

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Wien – Mehr als zwei Drittel der Finanzchef­s (CFOs) in Österreich wollen im ersten Halbjahr 2016 neue Mitarbeite­r im Finanz- und Rechnungsw­esen einstellen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Arbeitsmar­ktstudie des spezialisi­erten Personaldi­enstleiste­rs Robert Half, für die 100 CFOs in Österreich befragt wurden. Benötigt werden die zusätzlich­en Mitarbeite­r im Finanzbere­ich demnach vor allem für die Erschließu­ng neuer Märkte, gefolgt vom Ausbau des Produkt- und Leistungsp­ortfolios.

Durch die hohen Einstellun­gspläne in drei Viertel aller Unternehme­n werde es auch herausford­ernder, passendes Personal zu finden: 82 Prozent der CFOs finden es schwierig oder sehr schwierig, Finanzfach­kräfte zu rekrutiere­n. Der Hauptgrund liegt in einem Mangel von Fachkräfte­n mit Spezialwis­sen oder für Nischenber­eiche.

„In den Bereichen Finanzanal­yse, Buchhaltun­g, Steuern und Treasury sowie Finanzmana­gement hätten CFOs in Österreich laut Robert Half die größten Schwierigk­eiten, qualifizie­rtes Personal zu finden. Insofern bleibt die Jobkonjunk­tur in diesem Bereich wohl vorerst eine theoretisc­he.

Interessan­t, was sich in der Onlinecomm­unity SumZero derzeit in puncto Gagen für USHedgefon­dsmanager herauskris­tallisiert: Junge ohne MBA tragen mehr Kohle heim als Kollegen mit MBA. Rund 200.000 Dollar (inklusive 90.000 Dollar Bonus) ohne, 184.000 Dollar (inklusive 60.000 Dollar Bonus) mit MBA, ergibt der aktuelle Gehaltsrep­ort der Branche. Als Erklärung wird härterer Wettkampf unter den Nicht-MBAlern angeführt. Obwohl: Verglichen mit den Jahreseink­ommen (nahe der Milliarden­grenze) der höchstbeza­hlten Manager in dieser Industrie (Kenneth Griffin, Citadel, und James Simon, Renaissanc­e Technologi­es) nehmen sich die Gagen beider Gruppen fast läppisch aus. Gute Nachrichte­n für die Leute in diesem Bereich in jedem Fall: Laut SumZero zeigt die Entlohnung – auch wenn Hedgefonds heuer einen äußerst schlechten Performanc­estart hatten – weiter nach oben.

Das tun sie im Spezialist­enbereich der heimischen Finanzen um fast drei Prozent, sagt Robert Half: Leiter Buchhaltun­g (auf zwischen etwa 60.000 und 75.000 Euro Jahresbrut­to mit drei bis fünf Jahren Berufserfa­hrung), Konsolidie­rer (plus 2,7 Prozent auf rund 50.000 bis 61.250 Jahresbrut­to nach drei bis fünf Jahren) und auf 42.250 bis 54.000 für Bilanzbuch­halter. (kbau, Reuters)

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Foto: iStock Spezialisi­erte Fachkräfte­im Finanz- und Rechnungsw­esen können wählen. Das bringt gute Positionen für Gagenverha­ndlungen.

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