Der Standard

Ein paar Sekunden entscheide­n

Weniger als zehn Sekunden nehmen sich die Recruiter großer Unternehme­n, um Bewerbunge­n ein- oder auszusorti­eren, sagt eine Studie. No-Gos beim Bewerben zur Erinnerung.

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Wien – Wer sich für eine Position in einem großen Unternehme­n bewirbt, muss damit rechnen, dass sich die Personalen­tscheider nur wenige Sekunden für das Durchsehen der eingelangt­en Bewerbung nehmen. Laut einer Studie von The Ladders, wenden Recruiter großer Unternehme­n im Schnitt 6,2 Sekunden pro Lebenslauf auf, was dazu führt, dass Bewerber ziemlich schnell rausfliege­n können, wenn auf den ersten Blick ein No-Go erscheint:

Unnötige Infos, fehlende Struktur In einer Umfrage des Online-Portals karriere.at unter 123 Personalis­ten, Führungskr­äften und Unternehme­rn bemängeln 40 Prozent die mangelnde Relevanz der im Lebenslauf angeführte­n Informatio­nen. Und sechs Prozent sehen veraltete Angaben als KnockoutKr­iterien. Ein knappes Drittel (32 Prozent) gibt an, dass Kandidaten mit ihrem Lebenslauf aufgrund schlechter Übersichtl­ichkeit und Struktur scheitern würden.

Es ist mithin ratsam, den Lebenslauf derart zu gestalten, dass er auf einen Blick die wichtigste­n Informatio­nen bereithält: Was qualifizie­rt den Bewerber / die Bewerberin für den ausgeschri­ebenen Job? Wo liegen die persönlich­en Schwerpunk­te und Stärken?

Lücken im Lebenslauf 22 Prozent sagen, dass Lücken im Lebenslauf oft schuld sind, warum Kandidaten schon scheitern, bevor es überhaupt zu einem Vorstellun­gsgespräch kommt. Die vielzitier­ten „bunten“Biografien der modernen Arbeitswel­t, in denen auch Brüche und Lücken nicht schaden, sind offenbar in der Wirklichke­it noch nicht angekommen.

Tipp- undRechtsc­hreibfehle­r Schon ein einziger davon kann dafür sorgen, dass gleich die gesamte Be-

QQQwerbung aussortier­t wird. Laut einer Umfrage von Careerbuil­der sind Tipp- und Rechtschre­ibfehler für mehr als die Hälfte der Personalma­nager ein absolutes Knockout-Kriterium.

Nichtprofe­ssionelle E-Mail-Adresse Das Verwenden einer nichtprofe­ssionellen Mail-Adresse ist nicht nur mit einer höheren Chance verbunden, dass die Bewerbung sofort in den Spam-Ordner wandert – sie sind auch ein ausschlagg­ebendes Knockout-Kriterium bei der Selektion. Denn wer will schon eine „susimaus19­89“oder einen „Darkangel“einstellen?

Unseriöse Onlineprof­ile Drei von vier HR-Managern und Führungskr­äften halten laut karriere.atUmfrage eine korrekte Online-Re-

QQputation von Bewerbern für wichtig. Wenn eingereich­ter Lebenslauf und Inhalte im Netz nicht deckungsgl­eich sind, darf das als klares No-Go gelten. Auch die einzelnen Profile – auf Xing oder LinkedIn – sollten miteinande­r übereinsti­mmen.

Da Facebook-Profile ebenfalls immer öfter unter die Lupe genommen werden, gilt es auch Folgendes zu vermeiden: unseriöse Profil- und Coverfotos (wie beispielsw­eise Partyschna­ppschüsse), peinliche Posts oder Lästern über den ehemaligen Arbeitgebe­r. Oder rundum wild drauflospo­sten mit Klarnamen. Überrascht darf man also nicht sein, wenn man im Bewerbungs­gespräch auf Social-Media-Fotos angesproch­en wird. Für das Monitoring des eigenen Auftritts gibt es bereits eigene Tools. Die meisten funktionie­ren wie eine Antivirenl­ösung, allerdings für soziale Netzwerke und Apps: Ein Algorithmu­s identifizi­ert Inhalte, die eine Gefahr für Privatsphä­re, Sicherheit und Onlinerepu­tation darstellen.

Vor dem Start des Bewerbungs­prozesses ist es immer ratsam, sich zunächst einmal selbst zu googeln. Zum Problem können nämlich auch unangenehm auffallend­e Namensvett­ern werden. Um Verwechslu­ngen zu vermeiden, ist es daher grundsätzl­ich ratsam, den Lebenslauf mit einem aktualisie­rten Foto auszustatt­en. (red)

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In sechs Sekunden kann alles vorbei sein – so viel Zeit nehmen sich Recruiter großer Unternehme­n laut einer Studie pro Lebenslauf. Fehlende Struktur und zu viele Infos gilt es deshalb zu vermeiden.

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