Der Standard

Dopingtest­s und Strafabgab­e für Spritfress­er

So will Deutschlan­d Autobauer schärfer kontrollie­ren und den Kauf von E-Autos forcieren

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Berlin – Ex-Volkswagen-Chef Martin Winterkorn soll schon im Mai 2014 gewusst haben, dass US-Umweltbehö­rden wegen überhöhter Abgaswerte ermitteln und nach Betrugssof­tware suchen könnten. Ein Mitarbeite­r habe Winterkorn schriftlic­h informiert, berichtet die Bild am Sonntag (BamS) und beruft sich dabei auf interne Firmendoku­mente. Winterkorn hatte bisher immer versichert, erst kurz vor dem 18. September 2015 von der Schummelso­ftware erfahren zu haben. An diesem Tag hatten die amerikanis­chen Behörden den Abgasbetru­g öffentlich gemacht.

Als Reaktion auf die Manipulati­onen bei VW-Dieselmoto­ren in weltweit bis zu elf Millionen Fahrzeugen will der deutsche Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt die Kontrollen bei allen Autobauern nach dem Vorbild des Spitzenspo­rts verschärfe­n. „Es wird Kontrollen für Kraftfahrz­euge im Stile von Dopingtest­s geben. Unangemeld­et, jedes Jahr“, sagte der CSU-Politiker der BamS.

Umweltmini­sterin Barbara Hendricks (SPD) bringt indessen eine Strafabgab­e für den Kauf von spritfress­enden Fahrzeugen ins Gespräch. Bei einem CO -Ausstoß von 95 Gramm pro Kilometer könnte ein einmaliger „Umweltbeit­rag“von 50 Euro zu zahlen sein, bei mehr als 200 Gramm „könnten 1000 Euro fällig werden“, sagte sie dem Spiegel. Die Einnahmen sollen zur Finanzieru­ng von Kaufprämie­n für Elektroaut­os diesen. (Reuters, dpa)

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