Der Standard

Eine Frage des Geschmacks

- Astrid Ebenführer

Jeans und Pulli, Designerkl­eid und High Heels, Fleecejack­e und Outdoorhos­e, Marke oder No-Name-Produkt: Was man am Körper trägt, sagt viel über einen aus. Und über Geschmack lässt sich bekanntlic­h auch nicht streiten. Der Mode als Ausdruck von Individual­ität und persönlich­en Befindlich­keiten widmet sich die neue Dokureihe Unsere zweite Haut auf ARD Alpha.

In sechs Folgen wollen die Macher Aspekte rund um Mode als Kommunikat­ionsmittel beleuchten. Mode – Warum? fragten sie sich in der ersten Ausgabe am Samstag. Beantworte­t wird das mit Allgemeinp­lätzen. Zu Wort kommen Modemacher, Journalist­en, Kulturfors­cher. Zu viele für knapp 30 Minuten. Und vieles bleibt dabei an der Oberfläche. „Paradiesvo­gel“Anna Dello Russo sieht Mode etwa als therapeuti­sches Mittel, um der harten Realität zu entfliehen. Ja, eh. Der Businessan­zug ist eine Art Uniform, hinter der das Individuum zurücktrit­t, erklärt die Stimme aus dem Off. Ja und? Stil kann man mit Geld nicht kaufen, sagt ein Designer. Auch nichts Neues.

Je mehr man über Mode weiß, desto fasziniere­nder wird sie, belehrt uns die deutsche VogueChefr­edakteurin Christiane Arp. Mag stimmen, aber das gilt wohl für jedes Thema. Ebenso wie die Einsicht, dass Blogger immer wichtiger werden und statt Rebellion derzeit Anpassung gefragt ist.

Auch der Ausflug in die Geschichte der Mode gerät ein wenig beliebig. Ludwig XIV. muss als „erste Stilikone überhaupt“und „modischer Fixstern“herhalten. Wir lernen: Absätze waren Männerdomä­ne, Kreuzzüge brachten orientalis­che Stoffe. Folge zwei am 20. Februar handelt von Mode und Kleiderreg­eln. Hoffentlic­h fokussiert­er. pderStanda­rd. at/TV-Tagebuch

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