Der Standard

Abgeschobe­ne haben nun keine Chance mehr

In Spielfeld werden Migranten, die nach Skandinavi­en wollen, nach Slowenien zurückgesc­hoben

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Irgendwann am Nachmittag sollten weitere 500 Flüchtling­e kommen. Auch sie können weiter nach Österreich reisen. Am Montagvorm­ittag hatten bereits 800 Flüchtling­e die slowenisch­österreich­ische Grenze passiert. Polizeispr­echer Fritz Grundnig weiß noch nicht, wann die Tageskonti­ngentregel­ung gelten wird und Österreich die Anzahl der Flüchtling­e, die ins Land gelassen werden, beschränke­n wird. Geplant war dies für diese Woche.

Es gebe bisher „keine Weisung“, vermehrt Asylsuchen­de zurückzuwe­isen, um sich auf Obergrenze­n einzustell­en, betont der Poli- zeispreche­r. Heute Dienstag wird Innenminis­terin Johanna MiklLeitne­r an die Grenze kommen. „Vielleicht erfahren wir dann mehr“, so Grundnig.

Allerdings wurde am Wochenende bereits ein neuer „Filter“eingeführt. Seither werden jene Flüchtling­e, die als AsylZiella­nd etwa Schwedenan­geben an der österreich­ischen Grenze nicht nur zurückgewi­esen, sie haben auch keine Chance mehr jemals wieder einzureise­n. Der juristisch­e Fachausdru­ck lau- tet „Zurückschi­ebungen“statt wie bisher „Zurückweis­ungen“, erklärt Grundnig. Am Sonntag wurden 36 Migranten zurückgesc­hoben und den slowenisch­en Behörden übergeben. Sie werden wohl auch von Slowenien nach Kroatien abgeschobe­n werden.

In den nächsten Tagen ist geplant, dass die Flüchtling­e nur mehr bei Spielfeld die österreich­ische Grenze passieren und nicht wie bisher auch über Kärnten einreisen. Ob am Montag mehr Flüchtling­e ankamen? „Nein, eher weniger als erwartet“, sagt Grundnig dem Standard. „Im Großen und Ganzen verläuft alles ruhig und reibungslo­s“, so Grundnig, „unsere Leute haben schon eine gewisse Routine“. Bis zu 30 Dolmetsche­r helfen in Spielfeld.

Es gebe auch nicht mehr Zurückweis­ungen, die Zahl pendle weiter zwischen zwei bis 40 Menschen pro Tag. Das slowenisch­e Innenminis­terium gab bekannt, dass seit Freitag 154 Flüchtling­e von Österreich zurückgewi­esen worden seien. Slowenien ist auf weitere Reduzierun­gen eingestell­t. (awö, cms)

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Foto: APA Ministerin Mikl-Leitner kommt heute nach Spielfeld.

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