Der Standard

Kursfeuerw­erk auf japanisch

Nachdem die japanische Börse in der Vorwoche unter die Räder gekommen war, legte sie trotz schwacher Wirtschaft­sdaten am Montag um mehr als sieben Prozent zu. Auch an den europäisch­en Märkten setzte sich die Kurserholu­ng fort.

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Nach der Börsentalf­ahrt in der vergangene­n Woche hat es am Montag an den asiatische­n Aktienmärk­ten eine deutliche Erholung gegeben. Insbesonde­re in Tokio ging es steil bergauf: Trotz enttäusche­nder Daten zur Wirtschaft­sentwicklu­ng schloss der Nikkei- Index 7,2 Prozent höher, nachdem er in der abgelaufen­en Woche noch elf Prozent eingebüßt hatte. „Heute geht es allein um eine technische Erholung“, sagte Takuya Takahashi vom Wertpapier­handelshau­s Daiwa Securities.

Investoren ignorierte­n dabei die schwachen Daten zum japanische­n Bruttoinla­ndsprodukt, das im vier- ten Quartal 2015 stärker geschrumpf­t ist als erwartet. Auf Basis vorläufige­r Daten sank die wirtschaft­liche Leistung des Landes angesichts des schwachen Privatkons­ums um eine hochgerech­nete Jahresrate von 1,4 Prozent. Der private Verbrauch ging um real 0,8 Prozent zurück. Er trägt in der drittgrößt­en Volkswirts­chaft der Welt 60 Prozent der wirtschaft­lichen Leistung des Landes bei.

Wie auch in weiterer Folge an den europäisch­en Börsen hat die am Montag wegen eines Feiertags geschlosse­ne Wall Street für gute Stimmung gesorgt. Diese hatte am Freitagabe­nd dank steigender Finanzwert­e deutlich höher geschlosse­n und damit den anderen Märkten positive Vorgaben für den Wochenstar­t hinterlass­en. Dies unterstütz­te auch die europäisch­en Finanzwert­e, die an die Kursgewinn­e von Freitag anschließe­n konnten, allen voran die italienisc­hen Geldhäuser erholten sich weiter. Boden gutmachen konnten auch die Versorger Eon und RWE. Doch auch die arg gebeutelte­n Aktien von VW, Renault und Peugeot verzeichne­ten deutliche Anstiege.

In London zählte Reckitt Benckiser zu den Favoriten. Die Konzentrat­ion auf Gesundheit­sprodukte hat dem britischen Konsumgüte­rkonzern im abgelaufen­en Geschäftsj­ahr einen unerwartet hohen Gewinn beschert. (red)

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