Der Standard

HSBC bleibt in London und zieht nicht nach Hongkong

Großbritan­nien kam bei der Bankenabga­be entgegen

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London – Die britische Großbank HSBC bleibt London treu und verlagert ihren Konzernsit­z nicht nach Hongkong. Die mit Spannung erwartete Entscheidu­ng im HSBC-Direktoriu­m sei einstimmig getroffen worden, teilte Europas größte Bank am Montag mit. HSBC hat zehn Monate lang geprüft, ob es seinen Hauptsitz in London aufgeben soll, und dies unter anderem mit der britischen Bankenabga­be begründet.

Der Druck zeigte Wirkung: Im Sommer 2015 hatte der britische Finanzmini­ster Georg Osborne eine Halbierung der Abgabe angekündig­t. Die Entscheidu­ng, die sich zuletzt bereits abgezeichn­et hatte, stärkt den Finanzplat­z London. Die Stadt sei ein führen des internatio­nales Finanzzent- rum mit vielen Talenten, erklärte HSBC.

Für London steht bald eine weitere richtungsw­eisende Entscheidu­ng an. Sollten sich die Briten in einem Referendum für einen Austritt des Königreich­s aus der EU ausspreche­n, haben mehrere Banken mit einem Abzug von Arbeitsplä­tzen und Geschäften gedroht.

HSBC betonte, die Bank halte an ihrer Strategie in China fest und wolle weiter in der Volksrepub­lik investiere­n. Gegen eine Rückverlag­erung der Firmenzent­rale nach Hongkong sprachen laut einem Insider auch die jüngsten politische­n Vorgänge in der chinesisch­en Sonderverw­altungszon­e. Ende vergangene­n Jahres waren dort mehrere Buchhändle­r verschwund­en. (Reuters)

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