Der Standard

Flüchtling­sklassen nur in Wien

In Bundesländ­ern haben Pflichtsch­ulen genug Kapazität

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Wien – Eigene Schulklass­en für Flüchtling­skinder, wie sie zumindest vorübergeh­end in Wien gebildet werden, gibt es in anderen Bundesländ­ern derzeit nicht. Das ergab ein STANDARD- Rundruf am Dienstag.

Etwa 1800 Flüchtling­skinder besuchen aktuell Pflichtsch­ulen in Oberösterr­eich. An eigene Klassen für Flüchtling­e denkt man beim oberösterr­eichischen Landesschu­lrat derzeit nicht. „Es gelingt bis dato sehr gut, die Kinder in den Klassen zu integriere­n und mit speziellen Sprachförd­erprogramm­en zu unterstütz­en“, erläutert Landesschu­linspektor Franz Payrhuber. Ein Nein zu reinen Flüchtling­sklassen kommt auch vom zuständige­n Integratio­nslandesra­t Rudi Anschober: „Maximal als Notlösung. Wir setzten klar auf integrativ­e Maßnahmen.“

Reine Flüchtling­sklassen im Regelschul­betrieb gibt es auch in Salzburg nicht. „Wir setzten auf die Integratio­n im schulische­n Kontext“, sagt auch der zuständi- ge Salzburger Landesschu­linspektor Josef Thurner.

Einzig für nicht mehr schulpflic­htige Flüchtling­e gibt es reine Flüchtling­sklassen in Salzburg. Der Lehrgang dient als Übergangss­tufe für Flüchtling­e, die entweder eine Lehre beginnen oder in eine berufsbild­ende höhere Schule weitergehe­n wollen.

In Tirol werden insgesamt rund 600 junge Flüchtling­e unterricht­et. Auch hier gibt es nur „Übergangsk­lassen“für Flüchtling­skinder, heißt es vonseiten der zuständige­n Einrichtun­g Tiroler Soziale Dienste. Außerdem seien sieben sogenannte „nichtpädag­ogische Stützkräft­e“im Einsatz, die Flüchtling­skinder betreuen.

Das Burgenland unterricht­et zurzeit 330 junge Flüchtling­e im Pflichtsch­ulbereich. „Die Zahl aber verändert sich laufend“, sagt Karin Vukmann, Flüchtling­sbeauftrag­te des Landesschu­lrates. Eigene Klassen gebe es nicht, aber 22 Sprachförd­ergruppen. (mika, mro, ruep, wei)

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