Der Standard

Selbstgesp­räch statt Grabrede

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Der 30-jährige Dramatiker Max Lang ist in Bregenz seit zehn Jahren präsent, sowohl im „Mutterschi­ff“Theater Kosmos als auch im Kosmodrom, das 2013 mit einem „kurzen“Lang in Betrieb ging.

Scharnier zwischen Kosmos und Kosmodrom ist Regisseur Stephan Kasimir, der die junge Schiene kuratiert. Ihm geht es um kontinuier­liche Förderung schreibend­er Talente und frischer „Leading Teams“. In der kurzen Probenzeit geschehe Austausch, „weil sich der Weg eines Textes vom Papier auf die Bühne durchaus kurvig gestalten kann“.

Form und Inhalt seien keine Grenzen gesetzt, mit dem Budget komme man „arm, aber sexy“zurecht. Jeder Premiere folgt ein Werkstattg­espräch.

Schon in Langs Beitrag vor drei Jahren ging es ums Erben – aus Enkelsicht. Auch im morgen uraufzufüh­renden Text Der entfernte Verwandte wurde gerade gestorben. Ein Hinter- bliebener spricht den Monolog. Zur Beerdigung ist er mit dem Zug aus Wien angereist, zum Rest der „Sippe“steht er ambivalent, betrachtet sich selbst als feinsinnig unangepass­t und die Begräbnisr­outiniers als „Holzklötze“. Teil zwei und drei bringen Bewegung in die Haltung des Überheblic­hen, und ein Grateful-Dead-Song kommt ins Spiel.

Darsteller ist Anwar Kashlan, der sich zuletzt in Auguste Bolte am Theater Wagabunt imposant verausgabt­e. Regie und Ausstattun­g haben Stephan Kasimir und Caro Stark über; zudem holen sie Israel Marquez Llobet ins Boot. Im März kommt Kosmodrom mit Maya Rinderer, zwei Wochenende­n im Herbst sind fixiert: Eines davon bestreitet Linda Achberger, die am Literaturi­nstitut Leipzig bei Wolfram Lotz die Möglichkei­ten szenischen Schreibens auslotet. (pen) Do. 18. 2. bis Sa. 20. 2. Theater Kosmos Bregenz 20.00

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