Rechtsradikale Kontakte: AfD löst Landesverband auf
Saarbrücken – 270 Mitglieder hatte die AfD im deutschen Bundesland Saarland gesammelt – und nun war die Mühe wohl umsonst. Weil bei der Anwerbung auch in allzu rechten Gewässern gefischt worden sein soll, hat die Bundespartei am Donnerstagabend beschlossen, den Landesverband wieder aufzulösen. Es habe „schwerwiegende Verstöße gegen die politische Zielsetzung und die innere Ordnung der Partei“gegeben, hieß es vom Bundesvorstand.
Gemeint sind damit Kontakte, die die Führung der Landesorganisationen auch nach einer entsprechenden Mahnung aus Berlin noch zu Mitgliedern der „Freien Bürger Union“(FBU) gehabt haben sollen. Laut Stern soll es darum gegangen sein, FBU-Mitglieder – sie stehen der NPD nahe – für die AfD zu gewinnen. Auch sollen Landeschefs Josef Dörr und Lutz Hecker im Kontakt mit einer ExFührungsfigur der rheinland-pfälzischen NPD gehabt haben.
„Keiner Schuld bewusst“
Mitglieder des nun aufgelösten Landesverbandes reagierten mit Unverständnis. „Wir sind uns keiner Schuld bewusst“, sagte etwa der Sprecher der Saar-AfD, Rolf Müller, laut einem Bericht der Zeit Online. Die Gruppe will gegen den Entscheid vor Gericht ziehen.
Wie es mit der rechtspopulistischen Partei im kleinen Bundesland nun weitergehen soll, ist offen: Geplant soll vorerst sein, kommissarisch zwei Verwalter in einem neuen Verband einzusetzen. Immerhin sollen nicht allzu viele der mühsam gewonnen 270 Mitglieder verlorengehen. (red)