7,7 Millionen Stimmzettel
Reserve für 6,4 Millionen Wahlberechtigte
Wien – Vortritt für die Dame, aber nur, weil Irmgard Griss die Erste im Alphabet ist. Also steht sie auf den Stimmzetteln, die jetzt nach Feststehen der Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl am 24. April gedruckt werden, ganz oben.
Fast 7,7 Millionen Stück lässt das Innenministerium herstellen, obwohl nur 6,4 Millionen Österreicher wahlberechtigt sind. Die Erklärung liegt im Gesetz, das eine Reserve von 20 Prozent vorschreibt.
Frau Griss ist auch diejenige der sechs Bewerber, die auf dem Stimmzettel am auskunftsfreudigsten ist, was ihre berufliche Vergangenheit anlangt. „Pensionierte Richterin und ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs, Richterin am International Commercial Court in Singapur, Schlichterin bei der Schlichtungsstelle für Verbrauchergeschäfte“ist da als Zusatzinfo neben ihrem Namen zu lesen. ÖVPKandidat Andreas Khol erinnert an seine Zeit an der Spitze des Parlaments und lässt „Nationalratspräsident a. D.“auf dem Stimmzettel vermerken. Auch, dass er „Universitätsprofessor“ist, verheimlicht er nicht. Letzteres scheint auch neben Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen auf. Richard Lugner wählt die Beschreibung „Baumeister“.
Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer lässt dieses Amt unerwähnt, bezeichnet sich lieber als „Flugzeugtechniker“. Kurz und knapp gibt sich Exsozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) mit „Angestellter“zufrieden. Auch einen Zustellungsbeauftragten durfte jeder Kandidat wählen. Das sind die Wahlkampfleiter, Lugners Sekretärin und im Fall von Hofer: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache. (APA, red)