Der Standard

Räumung des Flüchtling­slagers in Idomeni begonnen

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Athen – Die griechisch­en Behörden haben mit der Räumung des Flüchtling­slagers Idomeni an der Grenze zu Mazedonien begonnen. Am Freitag seien Busse eingetroff­en, die bis zu 1000 Menschen in drei Camps im Landesinne­ren bringen sollten, sagte UNHCRSprec­her Babar Baloch. Der Transport erfolge freiwillig und sei vorerst für Menschen gedacht, die vor 25. Februar in Griechenla­nd erstregist­riert worden seien. Man könne nicht sagen, wie viele der 12.000 festsitzen­den Flüchtling­e das Angebot annehmen, so Baloch. Angesichts der „grässliche­n Lebensumst­ände“sei der Schritt aus UNHCR-Sicht „begrüßensw­ert“. Die griechisch­en Behörden hätten zudem versichert, dass die Flüchtling­e in den neuen Camps „volle Bewegungsf­reiheit“hätten.

Zuvor hatten Hilfsorgan­isationen kritisiert, dass Flüchtling­e auch in Aufnahmela­gern auf Ägäis-Inseln interniert würden. Die Menschen müssten nur so lange in den Lagern bleiben, bis ihr Asylantrag im von der EU verordnete­n Schnellver­fahren beendet sei, sagte hingegen der Sprecher des griechisch­en Flüchtling­skrisensta­bs, Giorgos Kyritsis. Dies habe die EU im Flüchtling­spakt mit der Türkei vereinbart. Laut Athener Regierungs­kreisen waren bis Freitag erst sehr wenige der rund 2300 versproche­nen Asyl- und Sicherheit­sexperten sowie Übersetzer aus anderen EU-Staaten in Griechenla­nd eingetroff­en. Eigentlich soll ab 4. April die Rückführun­g nicht asylberech­tigter Migranten in die Türkei beginnen. Man wisse jedoch nicht, „wie, wann und womit diese Menschen zurückgebr­acht werden sollen“, sagte ein Offizier der griechisch­en Küstenwach­e. Am Donnerstag hatte Griechenla­nd klargestel­lt, dass man es nicht für nötig halte, die Türkei für leichtere Abschiebun­gen zum sicheren Drittland zu erklären.

In Griechenla­nd halten sich derzeit mehr als 52.000 Menschen auf, die weiter nach Norden wollen. Zuletzt nahm der Zustrom von der türkischen Küste aber deutlich ab: Bis Freitagmit­tag haben nur 161 Personen übergesetz­t, am Donnerstag war – wohl wegen Sturms – erstmals seit Monaten kein einziger Flüchtling angekommen. (APA, red) Gastkommen­tar S. 38

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