Der Standard

Gleichgewi­cht der Korruption

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Zwei alte Baulöwen halten sich einen Bürgermeis­ter: Der bewilligt, was sie wollen, und die Geschäfte laufen seit Jahrzehnte­n wie geschmiert. Das Gleichgewi­cht der Korruption wird gestört durch das Auftauchen eines neuen Konkurrent­en und einen neugierige­n Journalist­en. Das Problem mit dem Aufdecker wird auf drastische Weise gelöst. Aber wer hat diese „Lösung“herbeigefü­hrt? Die beiden ausgefuchs­ten Oldies oder der neue Aufsteiger? Dass der Sohn des Bürgermeis­ters sich in eine Polizistin verliebt und Wahlen anstehen, verkompliz­iert die Lage. Doch der Politiker glaubt, die zukünftige Schwiegert­ochter manipulier­en zu können. Spezifisch an diesem Politkrimi ist, dass er im konservati­ven Städtchen Petach Tikwa in der Nähe von Tel Aviv spielt. Liad Shoham geht kritisch mit den Gegebenhei­ten in seiner Heimat um und verpackt das in eine spannende Geschichte. Umso bedauerlic­her sind die oft holprig klingende Übersetzun­g und das schlampige Lektorat. Eine „Baretta“hat in einem Krimi wirklich nichts verloren. Ingeborg

Sperl (www.krimiblog.at)

Liad Shoham, „Das Blut an euren Händen“. Deutsch: Ulrike Harnisch. € 10,30 / 360 Seiten. DuMont, Köln 2016

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