Der Standard

Indigene schützen Artenreich­tum

- Julia Schilly

Von 1990 bis 2000 sind rund vier Millionen Hektar Regenwald verlorenge­gangen – und zwar pro Jahr. Das zeigt eine Analyse von Forschern der University of Maryland, die Satelliten­bild ausgewerte­t haben. Die Interessen der Wirtschaft, verbunden mit der Lebensweis­e in Industrie- und zunehmend auch in Schwellenl­ändern, gefährden die Artenvielf­alt.

Doch nicht nur die vielfältig­e Tier- und Pflanzenwe­lt ist in Gefahr. Gerade indigene Völker geraten dadurch weltweit immer mehr unter Druck. Jüngstes Beispiel sind zahlreiche Großprojek­te zum Bau von Staudämmen in Brasilien. Dadurch würden zehntausen­de Indigene, darunter die Mundurukú, von ihrem Land vertrieben werden. Organisati­onen wie Survival Internatio­nal, die sich für die Rechte von indigenen Völkern einsetzen, machen seit Jahren auf eine weitere Bedrohung aufmerksam. Indigene werden aus Naturreser­vaten vertrieben, weil sie angeblich die Biodiversi­tät gefährden. Untersuchu­ngen zeigen, dass sich dieser Vorwurf nicht halten lässt. Indigene spielen vielmehr eine Schlüsselr­olle bei nachhaltig­em Naturschut­z, wie etwa eine Studie der Weltbank aus dem Jahr 2012 zeigte.

Gegen eine Umweltschu­tzorganisa­tion liegen nun sogar schwere Vorwürfe vor: Sie sollen von Übergriffe­n auf die Baka in Kamerun gewusst haben. Die Organisati­on für Entwicklun­g und Zusammenar­beit prüft.

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