Die Mieten steigen, die Qualität der Wohnungen auch
Der Anstieg der Mieten hat sich zuletzt verlangsamt
Die Mieten steigen – das ist in einem Land, in dem die Mieten regelmäßig an die Inflation angepasst werden können, keine Überraschung. Die Statistik Austria hat nun anhand ihres Mikrozensus (für den sie vierteljährlich rund 20.000 Privathaushalte persönlich oder telefonisch befragt) festgestellt, dass die österreichische Durchschnittsmiete (brutto, also mit Umsatzsteuer und Betriebskosten) im vierten Quartal 2015 erstmals über sieben Euro stieg, konkret auf 7,14 Euro. 2004 mussten nur 5,29 Euro bezahlt werden. Der Anstieg beträgt damit in elf Jahren knapp 35 Prozent (in Wien 40 Prozent). Der VPI stieg im selben Zeitraum nur um 24 Prozent.
Die Verteuerungen sind wohl einerseits darauf zurückzuführen, dass es in Österreich (und hier insbesondere auf dem Hauptmietmarkt Wien) nach wie vor einige hunderttausend Altmietverträge gibt, von denen jedes Jahr einige tausend beendet werden, und diese Wohnungen dann wesentlich teurer weitervermietet werden können. Der starke Neubau von 2004 bis 2015 – die Anzahl der Hauptmietwohnungen stieg in diesen elf Jahren bundesweit von 1,255 Millionen auf 1,56 Millionen – und zahlreiche Sanierungen führten außerdem dazu, dass der Anteil der Kategorie-A-Wohnungen seit 2004 im ÖsterreichSchnitt von 87,1 auf 93,1 Prozent zulegte.
Seit 2004 stieg auch die Wohnfläche pro Haushalt, nämlich von 96,4 auf 99,2 Quadratmeter. Allerdings nur bis 2013, seither nimmt die Größe der Wohnungen wieder ab, was wohl vor allem dem Rückgang in Wien (und ein wenig auch dem in manchen anderen Bundesländern vereinzelt seit 2012) geschuldet ist. In der Bundeshauptstadt lag sie 2013 noch bei 75,3 Quadratmeter, 2015 nur noch bei 73. Dieser Rückgang bildet sich in der Tabelle der durchschnittlichen Miete pro Wiener Wohnung nicht in diesem Ausmaß ab. Der Anstieg verlangsamte sich zuletzt nur spürbar. 2014 kostete eine Wiener Wohnung im Schnitt 484 Euro, 2015 dann 487,40 Euro.
Auch die durchschnittliche Wohnfläche pro Person sank in Wien zuletzt, was auch bundesweit einen leichten Rückgang von 44,7 auf 44,6 m² bewirkte. 2004 waren es aber nur 41 m². (mapu)