Prognose: Boom für das „Senior Experting“
Nach der Pensionierung weiter gefragt
München/Wien – Nach der Pensionierung weiterarbeiten? Während im Zuge der Pensionsreform hierzulande über das Ob und die Höhe der Abschläge von der Pension, wenn weitergearbeitet wird, gestritten wird, legt Bosch gemeinsam mit Media Access (unterstützt Firmen in der Zusammenarbeit mit Mitarbeitern im Ruhestand) nach bevölkerungsrepräsentativer Umfrage in der Personengruppe 50+ in Deutschland einen Trend vor: „Die meisten gut Qualifizierten wollen weiterarbeiten.“
Umgekehrt sehen Arbeitgeber den sogenannten Bereich „Senior Experting“als Boommarkt der nächsten Jahre. Bedingt durch die alternde Gesellschaft und den damit einhergehenden Fachkräftemangel werde das Know-how altersbedingt ausscheidender Mitarbeiter immer bedeutender. Dabei spiele für die Personalabteilungen die soziale Kompetenz bei potenziellen Senior-Experten eine bedeutende Rolle.
Wer sich nach Renteneintritt im Unternehmen engagieren möchte, wird unter anderem von anderen empfohlen. Übersteigertes Selbstbewusstsein oder Introvertiertheit können laut befragten Personalverantwortlichen schnell zum Ausschlusskriterium werden.
Auf die Frage, was aktuelle Senior-Experten zu ihrem Engagement motiviert, nennen Unternehmensverantwortliche vor allem weiche Faktoren wie „Lebenszufriedenheit“, „gebraucht werden“, „aktiv bleiben“, „spannende Aufgaben“oder „soziales Umfeld“. Die finanzielle Vergütung tritt in den Hintergrund.
Der Technologiesektor scheint am weitesten zu sein beim Thema Senior Experting. Dort werden Senior-Experten vor allem in der Entwicklung, Produktion und Fertigung eingesetzt, wobei auch klassische Felder wie Controlling und Logistik zum Einsatz kommen. „Die ehemaligen Kollegen können unsere Nachwuchskräfte signifikant unterstützen. Das spart oft Zeit und eine Menge Ressourcen“, so heißt es bei Siemens in München. (kbau)