Zwei Großausstellungen zum 100. Todestag
Zum einhundertsten Todestag von Franz Joseph, der allerdings erst am 21. November ist, gibt es zwei Großausstellungen:
Der ewige Kaiser. Franz Joseph I. 1830–1916, Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek. Die vom Leiter des Bildarchivs und der Grafiksammlung der ÖNB, Hans Petschar, kuratierte Ausstellung konzentriert sich auf die politische Propaganda, die mit den Bildern – vor allem Fotografien – des Kaisers schon zu Lebzeiten betrieben wurde und an seinem Mythos kräftig mitwirkte. Zentrum der Ausstellung ist daher eine zehn Meter lange Bildwand mit 86 Porträts des Kaisers aus 86 Lebensjahren, vom Kind bis zum Greis auf dem Totenbett. Dazu Dokumente wie etwa die erst kürzlich entdeckten Abschiedsbriefe von Mary Vetsera, der Geliebten von Kronprinz Rudolf, an ihre Mutter.
Auf vier Standorte verteilt ist die Sonderausstellung Franz Joseph 1830–1916. Zum 100. Todestag des Kaisers. Mensch & Herrscher im Schloss Schönbrunn beleuchtet mit Objekten wie dem goldenen Brautschmuck von Sisi oder einem unbekannten Porträt seiner Geliebten Katharina Schratt sowohl die private als auch die imperialrepräsentative Seite des Monarchen, kuratiert von Historiker Karl Vocelka. In der Wagenburg in Schönbrunn sind, kuratiert von Mario Döberl, unter dem Titel Repräsentation und Bescheidenheit die Prunkkarossen der Habsburger, Franz Josephs Alltagscoupé, aber auch die eher nicht bescheidenen Galauniformen oder Grand Toilettes von Kaiser und Kaiserin zu sehen. Ergänzt wird das von Fest & Alltag im Hofmobiliendepot, 1070 Wien, und Jagd & Freizeit auf Schloss Niederweiden. pDer