Der Standard

Weniger Unfälle und Lawinentot­e als in Wintern zuvor

Trotz „hundsgemei­ner“ Schneeverh­ältnisse

- Katharina Mittelstae­dt

Innsbruck – Oft sind es gerade schneearme Saisonen, die viele Todesopfer fordern. Wenn das weiße Fundament schwach ist, gehen häufiger Lawinen ab. Dieser Winter war der zweitwärms­te seit Aufzeichnu­ng und dennoch: Die Zahl an Alpinunfäl­len ist deutlich zurückgega­ngen – und liegt auch unter dem Zehn-Jahres-Mittel. Das Österreich­ische Kuratorium für Alpine Sicherheit hat am Donnerstag seinen Bericht für den vergangene­n Winter vorgelegt. Darin schlussfol­gern die Experten: „Der Grund sind wohl nicht weniger Wintertour­isten. Es scheint, die jahrelange Aufklärung­s- und Prävention­sarbeit zahlt sich aus.“

Die Auswertung basiert auf den von der Alpinpoliz­ei erhobenen Daten. Sportler, die selbststän­dig einen Arzt oder ein Spital aufsuchen, werden nicht erfasst. Konkret sind in der vergangene­n Wintersais­on 6856 Menschen im alpinen Raum Österreich­s verunfallt. Das sind um fast 20 Prozent weniger als im Winter zuvor. Der ZehnJahres-Durchschni­tt liegt bei 7874 Verunfallt­en zwischen November und Ende März. Fast die Hälfte der Alpinunfäl­le passieren in Tirol.

13 Todesopfer bei Lawinen

Trotz eines „hundsgemei­nen Winters“mit „sehr tückischen Verhältnis­sen“, wie Alpinpoliz­eichef Norbert Zobl sagt, sind auch Lawinenunf­älle österreich­weit weniger geworden. Insgesamt gab es in der vergangene­n Saison 13 Lawinentot­e, im Winter zuvor waren noch 27 Menschen den Schneemass­en zum Opfer gefallen. Das Lawinenung­lück im Februar in der Wattener Lizum in Tirol war mit fünf Toten allerdings das größte seit dem Jahr 2009 – damals waren im Ötztal sechs Menschen ums Leben gekommen.

„Auch bei den Skiunfälle­n mit Fahrerfluc­ht verzeichne­n wir heuer einen sehr guten Wert gegenüber dem langjährig­en Mittel“, sagt Zobl. Trotzdem: Fahrerfluc­ht sei noch immer bei rund 20 Prozent der Unfälle ein Thema.

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