Weniger Unfälle und Lawinentote als in Wintern zuvor
Trotz „hundsgemeiner“ Schneeverhältnisse
Innsbruck – Oft sind es gerade schneearme Saisonen, die viele Todesopfer fordern. Wenn das weiße Fundament schwach ist, gehen häufiger Lawinen ab. Dieser Winter war der zweitwärmste seit Aufzeichnung und dennoch: Die Zahl an Alpinunfällen ist deutlich zurückgegangen – und liegt auch unter dem Zehn-Jahres-Mittel. Das Österreichische Kuratorium für Alpine Sicherheit hat am Donnerstag seinen Bericht für den vergangenen Winter vorgelegt. Darin schlussfolgern die Experten: „Der Grund sind wohl nicht weniger Wintertouristen. Es scheint, die jahrelange Aufklärungs- und Präventionsarbeit zahlt sich aus.“
Die Auswertung basiert auf den von der Alpinpolizei erhobenen Daten. Sportler, die selbstständig einen Arzt oder ein Spital aufsuchen, werden nicht erfasst. Konkret sind in der vergangenen Wintersaison 6856 Menschen im alpinen Raum Österreichs verunfallt. Das sind um fast 20 Prozent weniger als im Winter zuvor. Der ZehnJahres-Durchschnitt liegt bei 7874 Verunfallten zwischen November und Ende März. Fast die Hälfte der Alpinunfälle passieren in Tirol.
13 Todesopfer bei Lawinen
Trotz eines „hundsgemeinen Winters“mit „sehr tückischen Verhältnissen“, wie Alpinpolizeichef Norbert Zobl sagt, sind auch Lawinenunfälle österreichweit weniger geworden. Insgesamt gab es in der vergangenen Saison 13 Lawinentote, im Winter zuvor waren noch 27 Menschen den Schneemassen zum Opfer gefallen. Das Lawinenunglück im Februar in der Wattener Lizum in Tirol war mit fünf Toten allerdings das größte seit dem Jahr 2009 – damals waren im Ötztal sechs Menschen ums Leben gekommen.
„Auch bei den Skiunfällen mit Fahrerflucht verzeichnen wir heuer einen sehr guten Wert gegenüber dem langjährigen Mittel“, sagt Zobl. Trotzdem: Fahrerflucht sei noch immer bei rund 20 Prozent der Unfälle ein Thema.