Der Standard

Umbau im Justizress­ort erhöhte Beraterkos­ten

Ministeriu­m zahlte Malik Management Zentrum St. Gallen 2015 rund 100.000 Euro

- Renate Graber

Wien – Das Justizmini­sterium hat 2015 „intensiver mit externen Unternehme­nsberatern“zusammenge­arbeitet als üblich. Das geht aus der Beantwortu­ng einer parlamenta­rischen Anfrage der FPÖ durch Justizmini­ster Wolfgang Brandstett­er (ÖVP) hervor. Der Minister begründet das damit, dass es im Rahmen der Strafvollz­ugsreform auch zu einer „Reorganisa­tion der Zentralste­lle des Ministeriu­ms“gekommen sei.

In erster Linie haben dabei die Berater von der Malik Management Zentrum St. Gallen GmbH rund um Management­experte Fredmund Malik geholfen. Sie haben laut Anfragebea­ntwortung 88.200 Euro für das „Gesamtkonz­ept für die organisato­rische Entwicklun­g“der Zentralste­lle „samt Umsetzungs­planung“bekommen.

Weitere rund 13.315 Euro bezahlte die Justiz den Organisa- tionsexper­ten für deren „Konzeption­sentwicklu­ng und prototypis­che Umsetzung einer Aufgabenkr­itik in den Kanzleien der Gerichte bzw. Staatsanwa­ltschaften“.

Unter diesem Titel wurden die Kanzleien auf ihre Effizienz überprüft und auf etwaige Verbesseru­ngsmöglich­keiten bei den Arbeitsabl­äufen abgeklopft. Weitere 1800 Euro flossen für den „Auftrag zur Konzeption­ierung einer neu ausgericht­eten profession­alisierten Kommunikat­ion im Justizbere­ich“an Malik.

Strafvollz­ug neu aufgestell­t

Zur Erinnerung: Das Justizress­ort wurde im Vorjahr organisato­risch neu aufgestell­t. Neben vier Sektionen gibt es zwei unmittelba­r dem Minister unterstell­te Stabsstell­en. Jene für „Europäisch­e und Internatio­nale Justizange­legenheite­n und für Protokolla­rische Angelegenh­eiten“sowie eine für Kommunikat­ion und Öffentlich­keitsarbei­t.

Der Strafvollz­ugsbereich (bis vor kurzem war er als Strafvollz­ugsdirekti­on ausgeglied­ert) wurde nach diversen Skandalen wieder ins Ministeriu­m zurückgeho­lt. Die „Generaldir­ektion für den Straf- und Maßnahmenv­ollzug“ist nun eine von vier Sektionen. Daneben gibt es noch die Sektionen für Zivil- und Strafrecht sowie die Präsidials­ektion mit all ihren Abteilunge­n.

Weitere 75.000 Euro gab das Ministeriu­m für Beratung im Bereich der Jugend- und Familienge­richtshilf­e aus. Dafür beauftragt­e es die niederöste­rreichisch­e Center of Legal Competence (CLC) – Forschung & Consulting GmbH. Sie unterstütz­e das Ministeriu­m „bei der Implementi­erung der Ausund Weiterbild­ung der Familienge­richtshelf­er“sowie bei der „bundesweit­en Vernetzung­sarbeit der Familienge­richtshilf­e“.

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