Voest verordnet Kurzarbeit
800 Arbeiter in Kindberg auf maximal 40 Prozent gesetzt
Kindberg/Linz – Die Voestalpine Tubulars in Kindberg setzt wegen des schwierigen Marktes in der Ölindustrie rund 800 von 1050 Mitarbeitern im obersteirischen Kindberg auf Kurzarbeit. Die Maßnahme beim Spezialisten zur Herstellung nahtloser Stahlrohre für den Öltransport gilt ab 1. April und soll bis zu acht Monate dauern, bestätigte der Konzern einen Bericht der Kleinen Zeitung.
Die Arbeitszeit wird auf maximal 40 Prozent gekürzt, die LohnErsatzquote beträgt rund 90 Prozent. „Bei ansteigender Nachfrage im Segment Ölfeldrohre planen wir selbstverständlich, wieder auf Normalarbeitszeit umzustellen“, erklärte Voestalpine-Vorstand Franz Kainersdorfer.
Erste Maßnahmen wurden schon 2015 eingeleitet: Rund 150 der damals 1200 Tubulars-Beschäftigten wurden für eine neue vierte Schicht im gut ausgelasteten Bahnsysteme-Werk in Dona- witz übernommen. Unabhängig von der aktuellen Marktsituation setze die Voestalpine auch das von 2015 bis 2017 laufende Investitionsprogramm in Kindberg unverändert fort, hieß es.
Im Geschäftsjahr 2014/15 setzte Voestalpine Tubulars 574 Millionen Euro um. Das Unternehmen ist ein 50/50-Joint-Venture des Voestalpine-Konzerns mit der USGesellschaft NOV Grant Prideco, einem der weltgrößten Produzenten von Drilling-Produkten.
Der Linzer Stahlkonzern ist seit 2014 auf Sparkurs (Einsparungsziel: 900 Millionen Euro bis 2016/17) und hat Ende des Vorjahres weitere Kostenoptimierungsprogramme angekündigt. Die Stahlsparte trägt nur noch ein Drittel zum Umsatz des Konzerns bei; 2020 soll es nur noch ein Viertel sein. Der Umsatz der Voestalpine betrug 2014/15 rund elf Milliarden Euro, das operative Ergebnis lag bei 1,5 Mrd. Euro. (APA)