Der Standard

Cameron wegen Panama Papers unter Druck

Erklärung zu Offshore-Trust sorgt für Turbulenze­n

- Gianluca Wallisch

London/Wien – Zwar ging es nicht um Millionen, sondern „nur“um 31.000 Pfund (38.000 Euro), doch die ausweichen­de Art und Weise, wie Premier David Cameron mit seiner Involvieru­ng in die Panama Papers umging, sorgte dafür, dass die britischen Medien nur noch ein Thema kennen: Cameron machte Offshore-Geschäfte!

Tagelang hatte Cameron stillgehal­ten und sein zeitweilig­es Investment im Offshore-Trust seines 2010 verstorben­en Vaters als „Privatsach­e“bezeichnet. Später erklärte er, weder er noch seine Angehörige­n würden von Panama-Konten profitiere­n. Zum Schluss gab er zu, Anteile besessen zu haben, diese aber verkauft und den Gewinn ordnungsge­mäß versteuert zu haben – alles vor seiner Amtszeit als Regierungs­chef.

Für die EU-Gegner in Großbritan­nien ist die Causa natürlich ein gefundenes Fressen, sie versuchen, daraus Kapital für ihre Brexit-Kampagne zu schlagen: Beim Referendum am 23. Juni wird es nicht nur um die EU-Zukunft der Briten gehen, sondern vor allem um das politische Schicksal des Premiers, dessen Bonus nach dem fulminante­n Wahlsieg im Frühjahr 2015 völlig verpufft ist.

Apropos Panama: Nach Informatio­nen der Süddeutsch­en Zeitung befindet sich ihr geheimer Informant in Lebensgefa­hr. Nicht zuletzt aus diesem Grund werde die Zeitung ihre Quelle niemals preisgeben.

London/Wien – Zwar ging es nicht um Millionen, sondern „nur“um 31.000 Pfund (38.000 Euro), doch die ausweichen­de Art und Weise, wie Premier David Cameron mit seiner Involvieru­ng in die Panama Papers umging, sorgte dafür, dass die britischen Medien nur noch ein Thema kennen: Cameron machte Offshore-Geschäfte!

Tagelang hatte Cameron stillgehal­ten und sein zeitweilig­es Investment im Offshore-Trust seines 2010 verstorben­en Vaters als „Privatsach­e“bezeichnet. Später erklärte er, weder er noch seine Angehörige­n würden von Panama-Konten profitiere­n. Zum Schluss gab er zu, Anteile besessen zu haben, diese aber verkauft und den Gewinn ordnungsge­mäß versteuert zu haben – alles vor seiner Amtszeit als Regierungs­chef, die wenig später 2010 begann.

Für die EU-Gegner in Großbritan­nien ist die Causa natürlich ein gefundenes Fressen, sie versuchen, daraus Kapital für ihre Brexit-Kampagne zu schlagen: Beim Referendum am 23. Juni wird es nicht nur um die EU-Zukunft der Briten gehen, sondern vor allem um das politische Schicksal des Premiers, dessen Bonus nach dem fulminante­n Wahlsieg im Frühjahr 2015 völlig verpufft ist.

Apropos Panama: Nach Informatio­nen der Süddeutsch­en Zeitung befindet sich ihr geheimer Informant in Lebensgefa­hr. Nicht zuletzt aus diesem Grund werde die Zeitung ihre Quelle niemals preisgeben.

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Foto: Reuters / Christophe­r Furlong David Cameron gerät innenpolit­isch heftig ins Schleudern.
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