Nato und Russland reden wieder
Dialog war nach Krim-Annexion ausgesetzt worden
Brüssel – Offiziell ist die Gesprächsbasis zwischen Russland und dem Westen seit dem Beginn der Ukraine-Krise und der Annexion der Halbinsel Krim durch Moskau gestört. Umso wichtiger ist das Signal, das am Freitag aus Brüssel kam: Nach zweijähriger Pause wollen die Nato und Russland den Dialog wieder aufnehmen. Der Nato-Russland-Rat werde innerhalb der kommenden zwei Wochen in Brüssel zusammentreten, kündigte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg an.
Die Gespräche lagen seit März 2014 auf Eis. Es werde sich um ein Treffen auf Botschafterebene handeln, bei dem neben dem UkraineKonflikt auch andere Themen besprochen werden. „Wir wollen über militärische Aktivitäten beraten – unter besonderer Berücksichtigung von Transparenz und Gefahrenminimierung“, erklärte Stoltenberg. Das Treffen sei „eine Fortsetzung unserer Politik des Dialogs“, hieß es in dem Statement weiter. „Eine Rückkehr zur Normalität wird es aber nicht geben, solange Russland nicht das Völkerrecht respektiert.“Damit spielte Stoltenberg auf die Einverleibung der Krim und den von Moskau unterstützten Aufstand prorussischer Separatisten im Osten der Ukraine an.
Die deutsche Bundesregierung hatte sich bereits seit längerem für eine Wiederbelebung des NatoRussland-Rates starkgemacht. Präsident Wladimir Putin hatte sich im Jänner in der Bild dafür ausgesprochen: „Russland würde gern wieder mit der Nato zusammenarbeiten, Gründe und Gelegenheiten gäbe es genug“, sagte Putin, aber: „Eine glückliche Liebe ist nur eine, die erwidert wird. Wenn man nicht mit uns zusammenarbeiten will, na bitte, dann eben nicht.“(giu, AFP, dpa)