Der Standard

Berlin meldet weniger Ankünfte

Besuch in Italien: Mikl-Leitner gegen Brennersch­ließung

-

Berlin/Rom/Wien – Die Zahl der neu angekommen­en Flüchtling­e in Deutschlan­d ist drastisch gesunken. Im März wurden rund 20.600 Asylsuchen­de erstregist­riert, wie Innenminis­ter Thomas de Maizière (CDU) am Freitag mitteilte. Im Februar waren es noch gut 60.000 gewesen, im Jänner 90.000 und im Dezember 120.000. Er führte dies auf das Schließen der Balkanrout­e und auch auf nationale Maßnahmen zurück.

Verdoppelt hat sich die Zahl der Abschiebun­gen. Von Jänner bis Februar waren es laut de Maizière fast 4500. Zudem seien im Februar 5000 Menschen freiwillig ausgereist, auch dies ein Zuwachs. Für eine Prognose der Ankünfte in diesem Jahr sei es aber noch zu früh, da abgewartet werden müsse, wie sich Ausweichro­uten wie etwa jene von Libyen nach Italien entwickeln, so de Maizière.

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, dass die EU ihr Engagement in den Ländern rund um Europa massiv verstärken müsse. „Wir werden unsere Nachbarsch­aftspoliti­k noch einmal ganz anders ausrichten und überlegen, wie wir in einem konzentris­chen Kreis um Europa herum für Stabilität und Frieden sorgen können“, so Merkel.

Mikl-Leitner in Rom

Österreich­s Innenminis­terin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat am Freitag nach einem Treffen mit ihrem italienisc­hen Amtskolleg­en Angelino Alfano betont, dass beide Länder alles unternehme­n werden, um eine Schließung der Brennergre­nze zu verhindern. „Aber dazu sind Schritte notwendig. Italien muss unter anderem dafür sorgen, dass alle Flüchtling­e an Hotspots lückenlos registrier­t und in deren Nähe untergebra­cht werden“, sagte sie.

Sollte es trotz Italiens Bemühungen zu unkontroll­ierten Migrations­strömen kommen, werde Österreich die Grenzen „rigoros“kontrollie­ren müssen. „Daher werden wir das Grenzkontr­ollmanagem­ent mit allen technische­n Mitteln aufstocken“, sagte MiklLeitne­r. Auf alle Fälle soll es wöchentlic­h zu einem Informatio­nsaustausc­h kommen. (APA, red)

 ?? Foto: AFP / Tobias Schwarz ?? Thomas de Maizière will auf die Route Libyen–Italien schauen.
Foto: AFP / Tobias Schwarz Thomas de Maizière will auf die Route Libyen–Italien schauen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria