Anzeigen gegen Jugendliche nur in Wien gestiegen
Wien – Bei der Jugendkriminalität in Österreich ist im Vorjahr ein Rückgang um 9,5 Prozent verzeichnet worden – wenn dafür die Zahl der Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 17 Jahren als Vergleichswert herangezogen wird. Diese ging von 26.817 im Jahr 2014 auf 24.257 zurück. Das geht aus der Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage der FPÖ durch das Innenministerium hervor.
Nur im Bundesland Wien wurde ein Anstieg von rund zwei Prozent verzeichnet. 6244 Tatverdächtige zwischen 14 und 17 Jahren wurden in der Bundeshauptstadt registriert. 3673 solcher Fälle gab es in Niederösterreich, was einen Rückgang von rund acht Prozent in dem Bundesland bedeutete. Die drittmeisten Verdächtigen wurden bei Straftaten in Oberösterreich ausgeforscht, die 3562 dort angezeigten Jugendlichen waren allerdings um 16 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Den größten Rückgang gab es mit einem Minus von 26 Prozent in Vorarlberg, wo im Vorjahr 1254 tatverdächtige Jugendliche in der Statistik aufschienen.
16 Kinder täglich angezeigt
5907 Tatverdächtige in Österreich waren im Vorjahr unter 14 Jahre alt und damit strafunmündig. Das bedeutete einen Rückgang um 17 Prozent im Jahresvergleich, aber immer noch rund 16 angezeigte Kinder pro Tag. 5156 Verdächtige waren zwischen zehn und 13 Jahre alt, 751 – also rund zwei Tatverdächtige pro Tag – waren jünger als zehn Jahre.
Österreichweit wurden im Vorjahr insgesamt 123.057 Jugendliche mit Maßnahmen zur Kriminalprävention erreicht. Ein Fokus der Polizei liegt heuer auf der Ausund Weiterbildung von Präventionsbeamten. (APA, red)