Der Standard

Keine weiteren Sparmaßnah­men bei Bank Austria

Unicredit weist jede Verbindung zum Panama- Skandal zurück

- Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand

Ermutigt von starken deutschen Exportzahl­en sind Anleger am Freitag an die europäisch­en Aktienmärk­te zurückgeke­hrt. Dax und EuroStoxx5­0 legten deutlich zu. Die Konjunktur­sorgen der Anleger rückten wieder in den Hintergrun­d, wovon auch der Ölpreis profitiert­e. Deutsche Firmen führten im Februar 1,3 Prozent mehr aus als im Vormonat. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Auch an der Wall Street stimmten Kommentare von US-Notenbankc­hefin Janet Yellen die Anleger wieder zuversicht­licher.

Im Schlepptau des anziehende­n Ölpreises legten die Aktien der Förderfirm­en am Freitag zu. BP, Eni, Shell, Total, aber auch die Papiere des heimischen Mineralölh­erstellers OMV legten zu. Gefragt waren auch Bankenwert­e, die Investoren am Vortag noch in hohem Bogen aus ihren Depots geworfen hatten. Die Commerzban­k legte ebenso deutlich zu wie die Deutsche Bank. Ganz oben auf den Einkaufsli­sten standen italienisc­he Institute wie die Bank-Austria-Mutter Unicredit, Intesa Sanpaolo und BP Emilia. Die dortigen Geldhäuser profitiert­en von der Aussicht auf einen staatliche­n Rettungsfo­nds. Insidern zufolge soll dieser bereits am Montag seine Arbeit aufnehmen und den Geldhäuser­n faule Kredite abkaufen. „Wir sehen aber noch nicht, wie das in der Praxis funktionie­ren soll“, betonten die Analysten der Berenberg-Bank.

Auch im Wiener ATX waren Finanzwert­e stark nachgefrag­t. Zu den Tagesgewin­nern zählte der Versichere­r Vienna Insurance Group, der schon am Vortag kräftig zugelegt hatte. Trotz eines Gewinneinb­ruchs im vergangene­n Geschäftsj­ahr dürften die ambitionie­rten Pläne des Konzerns die Anleger überzeugt haben. Im Plus lagen auch die Aktien von Raiffeisen Bank Internatio­nal. (red) „Unicredit hat keinerlei zusätzlich­e Sparmaßnah­men bei der Bank Austria im Visier.“Dies sagte Unicredit-Chef Federico Ghizzoni. Auch dementiert­e der Bankchef jegliche Verwicklun­g von Unicredit in etwaige Affären rund um die Panama-Leaks. „Wir haben unsere Unterlagen bis zum Jahr 2009 im Detail durchforst­et und bislang keinerlei Verbindung zu Panama oder der Kanzlei Mossack Fonseca gefunden“, erklärte Ghizzoni.

Auch der Unicredit-Vizepräsid­ent und ehemalige Ferrari-Präsident Luco Cordero di Montezemol­o verneinte, jemals Offshore-Konten in Panama oder sonstwo auf der Welt besessen zu haben. Er wurde ebenso wie Unicredit in den Panama Papers erwähnt.

Was die Kapitalerh­öhung von 1,75 Mrd. Euro bei der Volksbank von Vicenza betrifft, so werde diese bis April/Mai durchgefüh­rt werden. Unicredit soll die Kapitalauf­stockung im Alleingang garantiere­n. Nun sind Gespräche mit der Regierung im Gange, dass pri- vat/staatliche Fondsgesel­lschaften sich an der Kapitaltra­nsaktion beteiligen können. Zur Diskussion steht ein Finanzvehi­kel, das mit 2,5 Mrd. Euro ausgestatt­et ist.

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