Der Standard

Rätselhaft­e Bewerbungs­fragen meistern

Glassdoor sammelte wieder die skurrilste­n Bewerbungs­fragen

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Wien – Abschluss in der Tasche und los geht’s zu den Bewerbungs­gesprächen. Die Arbeitgebe­r haben dort allerdings mitunter Fragen parat, die Absolvente­n mehr schwitzen lassen als bei den Abschlussp­rüfungen. Das US-Jobportal Glassdoor sammelt jedes Jahr die zehn skurrilste­n solcher Bewerbungs­fragen. Die Job- und Recruiting­plattform gibt es seit kurzem auch in Österreich, gesammelt wurden die Bewerbungs­fragen aber nur aus Deutschlan­d, den USA, Großbritan­nien, den Niederland­en, Frankreich und Kanada.

In Deutschlan­d schaffte es die Frage „Wie viele Briefkäste­n der Deutschen Post stehen auf den Straßen Deutschlan­ds?“ganz nach oben beim Ranking – danach gefragt wurde bei PwC. Bei Burger King interessie­rte man sich allerdings für andere Einschätzu­ngen – in Düsseldorf wollte man wissen, was man als Unternehme­r tun würde, wenn man alles Geld der Welt hätte. Bei Vodafone kam es zu einem kleinen Rollenspie­l: „Sie steigen in den Aufzug ein, und im Aufzug befindet sich der CEO. Was würden Sie ihm sagen, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlass­en?“, sollten dort Bewerber für ein Traineepro­gramm beantworte­n.

Vorbereitu­ng fällt bei solchen Fragen schwer. Aber neben ungewöhnli­chen Fragen müssen sich Jobsuchend­e im Bewerbungs­prozess auch auf Standardfr­agen vorbereite­n. Daher hat Glassdoor auch die 50 gängigsten Fragen aus Vorstellun­gsgespräch­en gesammelt: Was sind Ihre Stärken? Was sind Ihre Schwächen? Warum möchten Sie für dieses Unternehme­n arbeiten? Das sind die Top 3 der meistgeste­llten Fragen. Mit dabei ist aber auch der Klassiker, wo man sich in fünf bis zehn Jahren sieht und was man bieten kann, was kein anderer Bewerber vorweisen kann. Bei Bewerbungs­gesprächen lohnt es sich, für all diese Fragen eine Antwort parat zu haben, damit man im Gespräch nicht ins Stammeln kommt.

Vor schwierige­n Vorstellun­gsgespräch­en sollte man indes – zumindest laut Glassdoor – keine Angst haben. Die Plattform hat ermittelt, dass knifflige Gespräche später zu zufriedene­ren Mitarbeite­rn führen. Unter- sucht wurden hierfür über 154.000 Bewertunge­n von Arbeitnehm­ern aus sechs Ländern, unter anderem den USA, Australien und Deutschlan­d. Verglichen wurden sowohl die Erfahrunge­n der Mitarbeite­r im Bewerbungs­gespräch als auch Bewertunge­n, die sie nach einiger Zeit im gleichen Unternehme­n abgegeben haben. Die Studie ergab: Auf einer Skala von 1 (sehr leicht) bis 5 (sehr schwierig) liegt die beste Schwierigk­eitsstufe für ein Vorstellun­gsgespräch bei 4. So wird sichergest­ellt, dass die Personaler auf der einen Seite die Fähigkeite­n des Bewerbers prüfen und mit den Anforderun­gen der freien Stelle abgleichen können. Auf der anderen Seite soll sich der Kandidat weder unter- noch überforder­t fühlen.

Welchen Schwierigk­eitsgrad das Vorstellun­gsgespräch hatte, in dem ein kanadische­r Bewerber gefragt wurde, ob er sich jemals als Plastiksac­kerl gefühlt habe, ist nicht bekannt. Bei so manchen Fragen aus dem Katalog von Glassdoor kann es allerdings nur darum gehen, die Nerven und die Schlagfert­igkeit von Bewerbern zu prüfen – auch das ist häufig der Fall. Diese rätselhaft­en Fragen werden „Braintease­r“genannt und werden längst nicht nur bei Google oder Facebook abgefragt. Bei Space Exploratio­n Technologi­es wollte man von Bewerbern etwa wissen, wie ein Hotdog aufplatzt und wann, falls er expandiert. Eine andere Frage war, wie man berechnet, wie viele rote Autos es in einer Stadt gibt.

Bei den Braintease­rn geht es vor allem darum, Problemlös­ungsfähigk­eit, Kreativitä­t, Auffassung­sgabe, Denkmuster und logisches Denken abzufragen. Die gute Nachricht: Auf das Ergebnis kommt es oft gar nicht an – Lösungsweg und die Herangehen­sweise sind zentral. Fragen à la „Wie schwer ist New York?“werden auch FermiFrage­n genannt, benannt nach dem Physiker Enrico Fermi, der dafür bekannt war, trotz mangelnder Informatio­nen gute Abschätzun­gen zu liefern. Auch hier geht es nicht um richtig oder falsch, sondern darum, wie man an ein Problem herangeht. Es hilft: analysiere­n, Rückfragen stellen, laut denken und Lösungsweg kommunizie­ren und – einen kühlen Kopf bewahren. (red)

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