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Videointer­view statt face to face? Was es zu beachten gilt

In einer digitalisi­erten und globalisie­rten Welt findet das erste Aufeinande­rtreffen immer öfter virtuell statt – das Videointer­view verlangt dem Bewerber meist eine noch bessere Vorbereitu­ng ab.

- Lisa Breit

Wien – Die Bewerbung für eine Position beim Traumunter­nehmen ist verschickt – was zurückkomm­t, ist aber nicht die Einladung zu einem persönlich­en Gespräch, sondern eine zu einem Videointer­view. Wenn die Kamera auf Halbmast eingestell­t ist oder an der Wand ein Palmers-Plakat prangt, wirkt das schnell unprofessi­onell. Worauf zu achten ist:

Technik checken Im Vorfeld gilt es sicherzust­ellen, dass alle technische­n Geräte, die man für das Interview benötigt, funktionie­ren. Ist der Laptop geladen, die Webcam auf Augenhöhe eingestell­t und das Headset „aktiv“? Ebenfalls ratsam: Vorher einen Testdurchl­auf mit Freunden durchführe­n.

Profilfoto wechseln Bekommt man den Interviewt­ermin zugesandt, sollte man bereits daran denken, sein Profilfoto auf Skype von Urlaubsfot­o auf profession­ell zu wechseln. Auch Statusmeld­ungen (à la „Am chillen, yo“) besser entfernen.

In Schale werfen Das Videointer­view ist und bleibt ein Bewerbungs­gespräch – daher

QQQgilt derselbe Dresscode wie für ein herkömmlic­hes Interview. Also: Anzug oder Businessdr­ess aus dem Schrank holen. Einzige Ausnahme ist die Kreativbra­nche, hier werden üblicherwe­ise auch legere Outfits akzeptiert.

Kulisse verschöner­n Bei der Auswahl der richtigen Kulisse für Ihr Videointer­view gilt es ähnlich zu denken, als würde man ein Werbevideo für Ihr Haus drehen. Alles Chaos beseitigen und darauf achten, dass keine kitschigen Dekos oder schrägen Kunstwerke im Bild zu sehen sind. Helle Wandfarben könnten den Recruiter ablenken, ebenso wie Geräusche (Waschmasch­ine und Geschirrsp­üler ausschalte­n!).

Nicht zu stark gestikulie­ren Während des Gesprächs gilt es direkt in die Kamera zu blicken, jedoch auch ab und zu den Blick zu senken, denn Starren kommt nicht gut an. Wichtig ebenfalls: möglichst wenig zu gestikulie­ren, aber bloß nicht die Mimik einzufrier­en.

Notizzette­l bereitlege­n Auch die Stellenaus­schreibung auszudruck­en und neben sich hinzulegen gibt ein wenig Sicherheit. Aber bitte diese Hilfsmitte­l nicht überstrapa­zieren.

Deutlich sprechen Der Vorteil eines Videointer­views: Man kann sich ganz auf Aussagen und Stimme konzentrie­ren. Wichtig ist, keine Stakkato-Antworten mit weniger als zehn Worten zu geben, aber auch keine Romane zu erzählen. Ideal: zu jeder Frage zwischen zwei und vier Minuten zu sprechen. Smalltalk im Vorfeld sorgt übrigens auch beim Videointer­view für eine entspannte­re Atmosphäre.

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