Heterogener Wohnungsmarkt
Kleinere Wohnungsgrößen bremsen Preisanstieg ein
Im Jahr 2015 wurden in Österreich 43.744 Eigentumswohnungen gekauft oder verkauft, das waren um 13,5 Prozent mehr als im bisherigen Rekordjahr 2014. Damals wurden 38.544 Wohnungsverbücherungen im Grundbuch registriert. Noch stärker stieg der Wert der gehandelten Wohnungen: Waren es 2014 noch 7,45 Milliarden Euro, so wurden 2015 Wohnungen im Wert von 8,5 Milliarden Euro gehandelt – ein Zuwachs um 14,1 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Grundbuchdaten hervor, durchgeführt von ImmoUnited im Auftrag von Remax Österreich.
„Alle Bundesländer verzeichnen bei der Anzahl und beim Wert der gehandelten Wohnungen Zuwächse, aber auf einem niedrigeren Niveau als ein Jahr zuvor“, sagt Remax-Austria-Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer. „Auf Bezirksebene ist diese positive Stimmung nicht mehr überall zu finden.“Somit seien die Preisanstiege 2015 in weiten Teilen des Landes moderat ausgefallen und lagen im Bundesschnitt nur geringfügig über der Inflationsrate.
Kleinere Wohnungen
Ein Viertel aller Wohnungen kostete 2015 weniger als 102.000 Euro. Die teuersten 25 Prozent beliefen sich auf jeweils mindestens 240.000 Euro. Damit seien die Preise an der Grenze zum unteren Viertel um 7,4 Prozent gestiegen, an der zum oberen hingegen nur um 1,1 Prozent.
Typischerweise kostete 2015 eine Wohnung in Österreich 175.171 Euro und damit um 2,5 Prozent mehr als 2014. Die Wohnungsgröße verringerte sich dabei allerdings neuerlich, wenn auch nicht so stark wie im vergangenen Jahr. Bei Remax hält man den Rückgang von 67,6 m² auf 67,1 m² für „beinahe vernachlässigbar“. 2010 war die typische verkaufte Wohnung noch 76 m² groß, also um etwas mehr als elf Prozent größer als 2015. Insbesondere in Wien, wo sich jede zweite der 2015 verbücherten Wohnungen befindet, nahm die Größe der verkauften Wohnungen signifikant ab. Im Vorjahr war eine verkaufte Wohnung hier typischerweise 65,5 m² groß. 2010 lag dieser Wert noch bei 74,7 m².
Starke Aufschläge seit 2010
In den Preisen für ganze Wohnungen fand das nur insofern seinen Niederschlag, als die Verteuerung zuletzt überaus moderat ausfiel. Von 2014 auf 2015 betrug sie nur 1,4 Prozent. Seit 2010 legten die Wohnungspreise aber um 47,8 Prozent zu, der Quadratmeterpreis sogar um 52,4 Prozent. Am zweitstärksten waren die Verteuerungen seit 2010 in Salzburg (47,1 Prozent), gefolgt von Sankt Pölten (44,4) und Innsbruck (38,5).
In der Bundeshauptstadt kostete 2015 ein Viertel aller Wohnungen bis zu 121.500 Euro, ein Viertel mehr als 276.315. Jede zweite Transaktion siedelte sich innerhalb dieser Preisspanne an. (red)