Der Standard

Kärnten ist schon wieder blau

Nur 13,6 Prozent für Van der Bellen

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Auch in Kärnten konnte die FPÖ ein Ergebnis einfahren, wie man es nur aus den Zeiten Jörg Haiders kannte. Mit 40 Prozent bekam Norbert Hofer fast doppelt so viele Stimmen wie die Zweitplatz­ierte Irmgard Griss. Nur 13,6 Prozent wählten Alexander Van der Bellen.

SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfe­r bekam nur 13,5 Prozent der Stimmen. Bei der letzten Landtagswa­hl war die SPÖ unter Landeshaup­tmann Peter Kaiser noch klar auf Rang eins gelegen. Kaiser sprach von der „schmerzlic­hsten Niederlage, an die ich mich bei Bundespräs­identenwah­len erinnern kann“. Die Flüchtling­sdebatte habe alle anderen Themen in den Hintergrun­d gedrängt, und das werde wohl auch längere Zeit so bleiben. Ob Rudolf Hundstorfe­r der falsche Kandidat gewesen sei und die Bundes-SPÖ Fehler gemacht habe, wollte er nicht kommentier­en: „Wir gewinnen gemeinsam, und wir verlieren gemeinsam.“

Nur in den Gemeinden Eisenkappe­l-Zellach und Zell – beides Gebiete der Kärntner Slowenen und traditione­ll von Kleinbauer­n besiedelt – lag der SPÖ-Kandidat klar an erster Stelle. Für die Politologi­n Kathrin Stainer-Hämmerle ist das Kärntner Ergebnis „viel erstaunlic­her als das steirische“. Ist das Land mit der ehemaligen Haider-Partei wieder ausgesöhnt? „Man darf das Gedächtnis der Wähler nicht überstrapa­zieren“, sagt Stainer-Hämmerle, „und offenbar konnte man mit dem Wechsel an der Kärntner FPÖ-Spitze vor wenigen Tagen doch neue Weichen stellen.“Die ÖVP erreichte nur 6,8 Prozent.

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