Pühringer: „Nicht das Ende der Großparteien einleiten“
Oberösterreich: Blauer Triumph im schwarzen Kernland
Letztlich half nicht einmal die in den letzten Wochen insbesondere im Mühlviertel mehrfach öffentlich kredenzte Kohlsuppe mit Schwarzbrot: ÖVP-Kandidat Andreas Khol kassierte im schwarzen Kernland Oberösterreich mit nur 13,4 Prozent und damit dem vierten Platz eine deftige Niederlage. Die Suppe muss nun die Landespartei selbst auslöffeln – und dort ist man hörbar verstimmt. „Es ist eine bittere Niederlage. Aber es hat bei den Wahlen zu viele Kandidaten aus dem bürgerlichen Lager gegeben. Kohl und Griss haben die gleiche Deckungsfläche“, glaubt Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP). Mit Neuwahlen rechnet Pühringer nicht. „Und ich werde auch nicht das Ende der Großparteien einleiten.“Kommt aber eine schwarze Obmann-Debatte? Pühringer: „Ich hoffe nicht.“
In der roten Parteizentrale schmeckte das vorläufige Endergebnis nicht minder bitter. Rudolf Hundstorfer wurde auch in Oberösterreich mit nur 11,4 Prozent Vorletzter. Für SPÖ-Landeschef Johann Kalliauer „ein Ergebnis, das sehr schmerzt“. Hundstorfer habe einen sachlichen und seriösen Wahlkampf geführt. „Ich sehe aber keinen Grund für Neuwahlen im Bund.“
Die Farbe der Freude war an diesem Wahlsonntag in Oberösterreich eindeutig Blau. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer sicherte sich mit 36,4 Prozent souverän den ersten Platz. „Ich bin einfach überwältigt, es ist eine Zeitenwende eingeleitet“, zeigte sich FPÖ-Chef Manfred Haimbuchner hörbar zu- frieden. Dahinter wurde es, ganz dem Bundestrend entsprechend, extrem knapp. Alexander Van der Bellen konnte sich aber vorerst mit 19,4 Prozent den zweiten Platz vor Imgard Griss (17,4 Prozent) sichern. „Alexander Van der Bellen wird es schaffen. Jetzt beginnt der Wahlkampf neu“, ist die grüne Landeschefin Maria Buchmayr überzeugt. Die rote Laterne trägt auch in Oberösterreich mit zwei Prozent Richard Lugner.