Der Standard

Schwarze Tristesse in Vorarlberg

Norbert Hofer knapp vor Alexander Van der Bellen, Irmgard Griss Dritte. Das Vorarlberg­er Ergebnis ist ein Debakel für die Volksparte­i und Khol. Die SPÖ ist am Tiefststan­d.

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In Vorarlberg konnte Alexander Van der Bellen halbwegs mit FPÖ-Wahlsieger Norbert Hofer mithalten. Am Ende des Wahlsonnta­gs lagen nur 3,6 Prozentpun­kte zwischen dem früheren Grünen-Chef und dem Sieger des ersten Wahlgangs, der 31,3 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Ähnlich wie Van der Bellen punktete auch die unabhängig­e Kandidatin Irmgard Griss in Vorarlberg überdurchs­chnittlich stark. Sie kam auf 23,8 Prozent. Praktisch nicht existent ist die SPÖ im westlichst­en Bundesland. Mit 4,4 Prozent sammelte Rudolf Hundstorfe­r nur doppelt so viele Stimmen wie Baumeister Richard Lugner.

Dem ÖVP-Kandidaten Andreas Khol ging es nicht viel besser. Im eigentlich schwarzen Kernland kam der langjährig­e Seniorenbu­ndchef nur auf 10,6 Prozent. Zum Vergleich: Bei den bisherigen Bundespräs­identenwah­len bekamen die ÖVP-Kandidaten in aller Regel 50 bis 60 Prozent der Stimmen. Lediglich Thomas Kles- til kam 1992 im ersten Wahlgang auf 43 Prozent. Khol unterbot das bisher schwächste Ergebnis also um satte 32,4 Prozentpun­kte.

„Da gibt es gar nichts zu beschönige­n“, kommentier­te VP-Chef Markus Wallner das Ergebnis. Die Unzufriede­nheit mit der Bundesregi­erung, Zersplitte­rung des bürgerlich­en Lagers und die Flüchtling­ssituation nannte er als Grund für das Scheitern.

Van der Bellen verdankt Platz zwei vor allem dem guten Abschneide­n in den Städten und größeren Kommunen. In Bregenz und Feldkirch überholte er Hofer, der auf dem Land punktete. Griss musste sich in allen Städten mit Platz drei begnügen.

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Foto: APA/Stiplovsek „Nichts zu beschönige­n“, sagt Markus Wallner zum Ergebnis.

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