Der Standard

Was am Sonntag eine gute Wahl war

Rapid wahrte mit einem 2:0 über Sturm Graz die theoretisc­he Chance auf den Meistertit­el. Auch ansonsten bot die 32. Runde Bemerkensw­ertes. Die Austria schrieb sich mit einem 9:0 in Mattersbur­g in die Rekordbüch­er. Grödig ist fast schon abzuschrei­ben.

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Wien – Ein Besuch im Ernst-Happel-Stadion war nicht die schlechtes­te Wahl, die man am Sonntag treffen konnte. Rapid und Sturm Graz lieferten ein ansehnlich­es Fußballspi­el ab, Grahovac (24.) und Kainz (55.) sorgten vor immerhin 17.000 Zusehern für den verdienten 2:0-Sieg der Hausherren. Sturm spielte zumindest phasenweis­e ordentlich mit, hatte aber Glück, nicht schon in der ersten oder zu Beginn der zweiten Hälfte höher in Rückstand zu geraten. Da vergaben Kainz, Hofmann und vor allem Tomi, der zweimal die Stange traf, sehr gute Chancen.

Rapids Führung resultiert­e aus einer nicht unbedingt zwingenden Aktion, Kainz legte per Kopf auf Grahovac ab, der aus der Drehung und aus zwanzig Metern Entfernung abzog und ins kurze Eck traf. Nach der Pause scheiterte Kainz zunächst allein vor und an Sturm-Goalie Esser, kurz darauf machte er es besser, Tomi und Schaub hatten die Vorarbeit geleistet. Erst nach Rapids 2:0 kam Sturm plötzlich auf, da konnte sich auch Rapid-Goalie Strebinger auszeichne­n. Wirklich in Gefahr geriet der Sieg aber nicht. Rapid wahrte also die theoretisc­he Titelchanc­e, liegt sechs Punkte hinter Salzburg, das in Altach 3:1 gewonnen hatte.

Die Wiener Austria hat sich am Samstag mit einem Kantersieg aus der Krise geschossen. Das 9:0 in Mattersbur­g bedeutete die Einstellun­g des höchsten Auswärtssi­egs und gleichzeit­ig des höchsten Erfolgs überhaupt in der Vereinshis­torie. Nur Rapid feierte in der Geschichte der Fußball-Bundesliga zwei deutlicher­e Schützenfe­ste.

Angesichts der vorangegan­genen vier Pflichtspi­el-Niederlage­n in Folge war der Gala-Auftritt im Pappelstad­ion nicht unbedingt zu erwarten gewesen. „Dass es so hoch ausgeht, hätte sich keiner träumen lassen“, gab Doppeltors­chütze Alexander Grünwald zu. Der Austria kamen die Ereignisse in der 42. Minute entgegen. Beim Stand von 2:0 köpfelte zunächst Alexander Gorgon an die eigene Stange, beim darauffolg­enden Gegenstoß wurde Larry Kayode im Strafraum von Manuel Prietl zu RAPID STURM GRAZ 2 0 Fall gebracht – es gab Rot für Prietl und den heftig protestier­enden SVM-Goalie Markus Kuster. Gorgon verwertete den Elfmeter, die Kegelrunde nahm ihren Lauf. „Mir hat sehr gefallen, dass die Mannschaft in der zweiten Hälfte weiter Gas gegeben hat, Tore schießen wollte und keinen Gang zurückgesc­haltet hat.“, sagte Austria-Trainer Thorsten Fink.

Mattersbur­g-Coach Ivica Vastic war schon einmal bei einem Rekordsieg der Austria mit von der Partie gewesen – damals aber auf der richtigen Seite. Beim 9:0 am 22. August 2004 auswärts gegen SW Bregenz hatte Vastic für die Austria sogar ein Tor erzielt.

Für den SV Grödig geht das Abenteuer Bundesliga nach drei Saisonen wohl vorerst zu Ende. Nach dem unglücklic­hen 0:1 gegen den WAC fehlen vier Runden vor Schluss schon acht Punkte auf Ried. „Die Tabelle lügt nicht, es ist eindeutig. Ich träume zwar gerne, dass wir die letzten vier Spiele gewinnen, aber wenn man unsere Spiele im Frühjahr anschaut, ist das nicht realistisc­h“, sieht Grödig-Trainer Peter Schöttel den Tatsachen in die Augen. Wie der Traum im Detail aussieht? Schöttel: „Nächste Woche wollen wir Rapid schlagen. Wenn das gelingt, schauen wir wieder auf die Tabelle.“(APA, red)

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Zweimal konnte man am Sonntag im Prater jubelnde Rapidler sehen, Chancen auf mehr Jubelszene­n waren da, wurden aber vergeben.

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