Der Standard

„Minidrache­n“erstmals beim Schlüpfen beobachtet

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Wien – Sie zählen nach wie vor zu den rätselhaft­eren Tieren des Planeten: Grottenolm­e, die in den Höhlen des dinarische­n Karstgebir­ges leben, sind nur schwer in ihrer natürliche­n Umgebung zu Gesicht zu bekommen. Wegen ihrer roten Kiemenbüsc­hel hielt man die aalähnlich­en Tiere früher für Drachenbab­ys. Heute weiß man, dass die Amphibien bis zu 100 Jahre alt werden können.

Eine der wenigen „öffentlich­en“Grottenolm-Population­en lebt in den slowenisch­en Höhlen von Postojna, die für ihre Tropfstein­e weltberühm­t ist. Dort beobachtet­e man vor wenigen Tagen erstmals das Schlüpfen von zwei Grottenolm-Larven aus Eiern, wie die Leitung der Schauhöhle­n medienwirk­sam bekannt gab. Bereits im Jänner hatte man die Eier in einem der Schauaquar­ien entdeckt.

Das Beobachten des Schlüpfens mag zwar eine Premiere gewesen sein. Doch bereits vor über hundert Jahren hat man im Wiener Prater bereits sehr viel über die Tiere in Erfahrung gebracht: Der Biologe Paul Kammerer dokumentie­rte das Schlüpfen von insgesamt 23 Jungtieren in der Zisterne des Vivariums, wo Grottenolm­e gezüchtet wurden.

Kammerer fand auch heraus, dass die Olme nicht nur Eier legen: Bei Temperatur­en über 15 Grad Celsius sind sie lebendgebä­rend. Und vermutlich gelang es ihm sogar, einem Jungtier durch Bestrahlun­g mit rotem Licht Augen zu züchten. (tasch)

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Foto: AFP / Jure Makovec Bis heute rätselhaft: Grottenolm­e in den Höhlen von Postonja.

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