Blumenwiesen statt eines heißen Blechdaches
Salzburg setzt auf Dächer als Wasserspeicher
Salzburg – Die Stadt Salzburg will der Überhitzung der Dachlandschaften im Sommer mit einer großangelegten Kampagne für begrünte Flachdächer entgegenwirken. Die mit Wiesen, Sträuchern oder sogar mit Bäumen bewachsenen Dächer wirken als natürliche Feuchtigkeitsspender und damit auch als natürliche Klimaanlagen für Gebäude und Umgebung. Schotterdächer würden im Sommer derart heiß, dass bei plötzlichem Gewitterregen aufgrund des Temperaturschocks „die Steine zerspringen“, schildert der zuständige Bausachverständige im Amt, Kajetan Steiner, im STANDARD- Gespräch die Dimension der Hitzeentwicklung.
Mit der gemeinsamen Aktion von Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) und Baustadträtin Barbara Unterkofler (Neos) will die Stadt freilich noch viel mehr als nur eine Klimaverbesserung erreichen. Schon jetzt sei bei den immer häufiger auftretenden Starkregen die Kanalisation oft am Limit, sagt Steiner. Durch die zunehmende Verdichtung würden die Sickerflächen weniger. Grüne Dächer seien ein natürlicher Wasserspeicher.
Die Aktion „Grün statt Grau“ist eine an Architekten und Bauunternehmer gerichtete Infokampagne. Förderungen brauche es nicht, grüne Dächer hätten auch für die Bauherren Vorteile, sagt Padutsch. Der wichtigste ist der verringerte Abflussbeiwert: Durch die Bepflanzung wird weniger Wasser an das Kanalnetz abgegeben, damit entfallen die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen teuren Sickeranlagen.