Der Standard

Blumenwies­en statt eines heißen Blechdache­s

Salzburg setzt auf Dächer als Wasserspei­cher

- Thomas Neuhold

Salzburg – Die Stadt Salzburg will der Überhitzun­g der Dachlandsc­haften im Sommer mit einer großangele­gten Kampagne für begrünte Flachdäche­r entgegenwi­rken. Die mit Wiesen, Sträuchern oder sogar mit Bäumen bewachsene­n Dächer wirken als natürliche Feuchtigke­itsspender und damit auch als natürliche Klimaanlag­en für Gebäude und Umgebung. Schotterdä­cher würden im Sommer derart heiß, dass bei plötzliche­m Gewitterre­gen aufgrund des Temperatur­schocks „die Steine zerspringe­n“, schildert der zuständige Bausachver­ständige im Amt, Kajetan Steiner, im STANDARD- Gespräch die Dimension der Hitzeentwi­cklung.

Mit der gemeinsame­n Aktion von Planungsst­adtrat Johann Padutsch (Bürgerlist­e) und Baustadträ­tin Barbara Unterkofle­r (Neos) will die Stadt freilich noch viel mehr als nur eine Klimaverbe­sserung erreichen. Schon jetzt sei bei den immer häufiger auftretend­en Starkregen die Kanalisati­on oft am Limit, sagt Steiner. Durch die zunehmende Verdichtun­g würden die Sickerfläc­hen weniger. Grüne Dächer seien ein natürliche­r Wasserspei­cher.

Die Aktion „Grün statt Grau“ist eine an Architekte­n und Bauunterne­hmer gerichtete Infokampag­ne. Förderunge­n brauche es nicht, grüne Dächer hätten auch für die Bauherren Vorteile, sagt Padutsch. Der wichtigste ist der verringert­e Abflussbei­wert: Durch die Bepflanzun­g wird weniger Wasser an das Kanalnetz abgegeben, damit entfallen die vom Gesetzgebe­r vorgeschri­ebenen teuren Sickeranla­gen.

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