Der Standard

US-Börsenaufs­icht schaut sich tödlichen Tesla-Crash an

Die mächtige US-Börsenaufs­icht SEC geht laut einem Zeitungsbe­richt der Frage nach, ob der Elektroaut­oherstelle­r Tesla die Anleger zu spät über den tödlichen Unfall mit einem vom Computer gesteuerte­n Auto informiert hat.

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Palo Alto – Die Untersuchu­ng sei noch in einem sehr frühen Stadium und werde möglicherw­eise zu keinen Maßnahmen führen, schränkte das Wall Street Journal zugleich ein. Die zentrale Frage ist, ob der Crash eine für Investoren relevante Informatio­n gewesen sei, hieß es unter Berufung auf eine informiert­e Person. Tesla erklärte dem Sender CNBC, man habe keine Informatio­nen dazu von der SEC erhalten. Tesla hatte sich bereits vergangene Woche gegen den Vorwurf gewehrt, Aktionäre nicht rechtzeiti­g über den Unfall informiert zu haben. Das Unternehme­n hatte keine zwei Wochen nach dem Crash Aktien für 1,4 Mrd. Dollar (1,26 Mrd. Euro) verkauft, um Geld für den Produktion­sausbau zu heben. Zu diesem Zeitpunkt war einer breiten Öffentlich­keit der Unfall noch nicht bekannt.

Im Magazin Fortune warf die amerikanis­che Finanzjour­nalistin Carol Loomis die Frage auf, ob Tesla die Investoren darüber hät- te in Kenntnis setzen müssen, dass erstmals ein Mensch in einem vom Computer gesteuerte­n Auto gestorben ist. Tesla konterte in einem Blogeintra­g, die Untersuchu­ng der Fahrzeugda­ten sei erst Ende Mai abgeschlos­sen worden. Außerdem habe auch das Bekanntwer­den des Unfalls den Tesla-Aktienkurs kaum beeinfluss­t. Der Crash, bei dem ein vom Assistenzs­ystem „Autopilot“gesteuerte­r Tesla unter einen Lastwagena­nhänger raste, ereignete sich am 7. Mai. Der Aktienverk­auf wurde am 18. Mai angekündig­t. Da habe Teslas Untersuchu­ng des Unfalls aber gerade erst begonnen, hieß es. Bekannt in der Öffentlich­keit wurde der Todesfall erst mit Ermittlung­en der Verkehrsbe­hörde Ende Juni. (dpa)

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