FPÖ Vorarlberg bei gemeinsamer Schule uneins
FPÖ-Chef Bösch will Modellregion überdenken
Bregenz – Für den neuen Vorarlberger FPÖ-Landesparteiobmann Reinhard Bösch sind Volksschule und Neue Mittelschule „annähernd Gesamtschulen“. Und weil diese Schulzweige in letzten Evaluierungen „verheerend“abgeschnitten hätten, „unsere Kinder könnten nicht mehr lesen, schreiben, rechnen“, müsse man sich eine Modellregion Vorarlberg genau überlegen. Er sei gegen eine Gesamtschule, die Nivellierung nach unten bedeute, sagte Bösch im Sommergespräch des ORF Vorarlberg. Der Parteichef löste damit harsche Kritik von Schwarz und Grün aus, schließlich hatte die FPÖ den All-Parteien-Beschluss zu einer Modellregion Vorarlberg vor einem Jahr mitgetragen.
Die Vorarlberger FPÖ sei von Strache-Getreuen übernommen worden, sagt Daniel Zadra, Bildungssprecher der Grünen. Die Partei stehe nun vor einem Dilemma: „Konstruktive Mitarbeit an der Verbesserung der Bildungslandschaft oder konservativer Rechtsruck? Beides geht nicht. Da müssen sich die Vorarlberger Freiheitlichen entscheiden.“VPKlubobmann Roland Frühstück sieht die Vorarlberger Freiheitlichen ebenfalls hart auf StracheKurs. Bisher habe die FPÖ versichert, das Vorarlberger Schulmodell im Nationalrat nicht zu verhindern, „das dürfte wohl eine Fußnote der Geschichte sein“.
FPÖ-Bildungssprecher Christoph Waibel, ein Befürworter der gemeinsamen Schule, sieht in den Äußerungen Böschs keinen Richtungswechsel seiner Partei. Die FPÖ werde weiter alle guten Vorschläge mittragen. (jub)