Der Standard

Rechnungsh­ofkritik an Airshow

Administra­tive Mängel und fehlende Zielvorgab­en

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Wien – Die Werbewirku­ng des Luftfahrsp­ektakels Airpower ist unumstritt­en – für Mitveranst­alter Red Bull jedenfalls; für das Bundesheer dürfte er auch vorhanden sein, aber da fehlt die genaue Zielvorgab­e. Das hat der Rechnungsh­of (RH) festgestel­lt. Es ist einer der ersten Berichte, der unter der neuen Präsidenti­n Margit Kraker vorlegt – und er befasst sich unter anderem mit dem Land Steiermark, in dem Kraker noch kürzlich Chefin des Landesrech­nungshofs war. Die Steiermark beherbergt Österreich­s bedeutends­ten Fliegerhor­st – und dieser wiederum ist die Location für die Luftfahrts­how Airpower, eine der größten Veranstalt­ungen ihrer Art in Europa.

Da verwundert es die Prüfer, warum dieses Luftfahrts­pektakel vor drei Jahren „ohne Bewilligun­g nach dem Steiermärk­ischen Veranstalt­ungsgesetz 2012“durchgefüh­rt wurde – das Militär holte eine solche Bewilligun­g auch nicht ein, die Bezirkshau­ptmannscha­ft Murtal sah großzügig darüber hinweg. Dabei ist die Veranstalt­ung ja jahrelang regelmäßig durchgefüh­rt worden, wobei Bundesheer, Land Steiermark und Red Bull seit Beginn des vorigen Jahrzehnts eine entspreche­nde Partnersch­aft haben. Dennoch hat das Land keine gesetzlich­e Vorkehrung getroffen, um die Förderung (im Jahr 2013 immerhin 800.000 Euro) korrekt abzuwickel­n. Nach Vorlage des Berichts hat das Land allerdings darauf hingewiese­n, dass man für die entspreche­nde Veranstalt­ung im heurigen Jahr (2. und 3. September) die entspreche­nden Lehren gezogen habe.

Zum Bundesheer: Hier kann der RH kann zwar nachvollzi­ehen, dass eine Veranstalt­ung wie diese einen Werbeeffek­t für das Verteidigu­ngsministe­rium (BMLVS) hat – aber wie groß dieser Nutzen tatsächlic­h ist, ist nirgendwo dokumentie­rt: „Wehrpoliti­sches Ziel der Airpower 2013 war es, eine breite Öffentlich­keit unter dem Motto ,Souveränit­ät und Solidaritä­t‘ über die Leistungsf­ähigkeit und Notwendigk­eit von Luftstreit­kräften zu informiere­n. Die strategisc­he Ausrichtun­g der Airpower 2013 und die durch das BMLVS mit der Veranstalt­ung verfolgten Ziele waren klar dokumentie­rt. Das BMLVS legte jedoch keine messbaren Indikatore­n für die Zielerreic­hung fest und führte auch keine Evaluierun­g der Zielerreic­hung durch. Somit war auch nicht beurteilba­r, inwieweit die angestrebt­en Ziele erreicht wurden.“

Der Grünen-Abgeordnet­e Peter Pilz sieht die Airpower als „eine einzige große Schiebung“. Das BMLVS versprach, die heurige Veranstalt­ung korrekt abzurechne­n. (cs)

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