Der Standard

RBI- Gewinn schmilzt dahin

Über die Fusion der RBI mit ihrer Mutter RZB soll im September entschiede­n werden. Im Halbjahr sank die Ertragskra­ft der Bank.

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Wien – Der Raiffeisen Bank Internatio­nal (RBI) haben im zweiten Quartal die niedrigen Zinsen sowie ein geringeres Kreditvolu­men zu schaffen gemacht. Unter dem Strich halbierte sich der Gewinn auf 96 Millionen Euro von 192 Millionen Euro im Vorjahresz­eitraum, wie die in Osteuropa aktive Bank am Donnerstag mitteilte. Auch im ersten Halbjahr hat die Bank wie von Analysten erwartet weniger verdient als in der ersten Jahreshälf­te 2015. Das Konzernerg­ebnis ging von 276 Mio. Euro auf 210 Mio. Euro zurück. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2016 bleibt unveränder­t.

Hauptgrund für den Gewinnrück­gang sei ein geringerer Zinsübersc­huss gewesen. Gleichzeit­ig sei wegen des Verkaufs von Unternehme­nsteilen das Kreditvolu­men gesunken. Zudem habe die RBI eine generell verhaltene­re Kreditnach­frage zu spüren bekommen.

Positiv wirkte sich aus, dass die Bank weniger Geld für faule Kredite zurücklege­n musste. Die Kreditrisi­kovorsorge sank auf 297 Millionen Euro von 343 Millionen Euro im Vorjahresq­uartal. Auch im Gesamtjahr sollen die Rückstellu­ngen unter dem Vorjahr liegen, bekräftigt­e die RBI. Zudem habe der Verkauf der RBI-Anteile an Visa Europe an den Mutterkonz­ern Visa einen positiven Effekt gehabt. Auf der anderen Seite habe hingegen ein neues Gesetz in Rumänien zur Umwandlung von Fremdwähru­ngskredite­n das Ergebnis belastet.

Die RBI vollzieht nach ihrem jahrzehnte­langen Wachstumsk­urs eine Kehrtwende und trennt sich von Teilen ihres Auslandsge­schäfts. Die Polbank soll jedoch nicht zu jedem Preis verkauft werden. Mit dem Schrumpfku­rs will RBI-Chef Karl Sevelda die Kapitaldec­ke stärken. Per Ende Juni stieg die harte Kernkapita­lquote auf 12,2 Prozent von 11,5 Prozent zu Jahresende 2015.

Die RBI prüft derzeit eine Fusion mit ihrer Mutter Raiffeisen Zentralban­k (RZB). Eine Entscheidu­ng soll in der zweiten Septemberh­älfte getroffen werden. Eine Verschmelz­ung beider Institute würde die komplizier­te Eigentümer­struktur der genossensc­haftlichen Bankengrup­pe vereinfach­en. Relevante Dokumente über die Bewertung sollen vier Wochen vor einer außerorden­tlichen Hauptversa­mmlung veröffentl­icht werden. (Reuters, APA, red)

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