„Wirtschaftsblatt“: Experten diskutieren, Mitarbeiter appellieren
Wien – Am Dienstag verkündete die Styria Media Group das Aus für das „Wirtschaftsblatt“. Die Mitarbeiter appellieren jetzt in einem offenen Brief an die StyriaVorstände Markus Mair, Kurt Kribitz und Klaus Schweighofer, die Wirtschaftszeitung noch nicht einzustellen. Sie hoffen auf mögliche Investoren, die an der Übernahme der Zeitung interessiert sein könnten: „Geben Sie uns also noch etwas Zeit, diese Zeitung zu retten.“In dem Brief hegen die Mitarbeiter zudem Sorge über die Verhandlungen über einen Sozialplan: „Die Verantwortlichen gehen ohne klaren Plan und Konzept in die Verhandlungen.“Der Entscheidung der Verlagsleitung stehe man „fassungslos“gegenüber.
Mehr Presseförderung
Die übrigen Tageszeitungen können 2017 nach dem Aus für das Wirtschaftsblatt mit mehr Presseförderung rechnen, auch wenn es dann noch keine neue Medienförderung gibt: Wird die Presseförderung nicht wie 2014 weiter gekürzt, würden jene mehr als 650.000 Euro Presseförderung auf die übrigen Titel aufgeteilt, die heuer noch an diese Styria-Zeitung gingen. Im Frühsommer 2016 wurden dem Wirtschaftsblatt noch 544.000 Euro Vielfaltsförderung und 114.000 Euro Vertriebsförderung überwiesen.
Ein fünfstelliger Betrag für Qualitätsförderung sollte noch im September überwiesen werden – aber nur, wenn das Wirtschaftsblatt dann noch erscheint. Die Summe fließt sonst ins Bundesbudget zurück. Medienminister Thomas Drozda bereitet für 19. September eine Enquete über eine neue Medienförderung vor. (red)