Eisenerz: Rost schläft nicht
Während die Popjugend des Landes beim Frequency Festival in St. Pölten fröhliche Ur- und körperliche Zustände feiert, sodass sich die Umsatzzahlen nur so überschlagen, wird im steirischen Eisenerz der größtmögliche Gegenentwurf gelebt.
Das Rostfest, Festival für regionale Impulse, verwandelt seit dem Jahr 2012 die seit Jahrzehnten von massiver Abwanderung betroffene, einst stolze Bergbaustadt für eine knappe Woche in eines der ungewöhnlichsten Festivalgelände des Landes.
Bei freiem Eintritt wird bereits seit Mitte der Woche Programm zwischen Musik, Kunst, Diskurs und sogar Kasperltheater gemacht. Bespielt werden Orte, die einst dem Bergbau gewidmet waren und Zeugen des strukturellen Wandels sind.
Heute, Freitag, und morgen, Samstag, kommt das Rostfest zum großen Finale. Neben unzähligen Livebands wie etwa Effi, Raphael Sas, die es akustisch geben werden, oder Transmitter, die nach Bergbau klingen und hartes Gitarren- und Elektro-Gedöns auf die Bühne am Bergmannplatz bringen werden, widmet sich das Rostfest ausgiebig der Clubkultur.
Am Freitag mit einer Abordnung von FM4 La Boum De Luxe in der so genannten Knackstube in der Backstube. Synthe Kurt, Sebastian Schlachter, der aus der Nachbarschaft Eisenerz’ stammende Patrick Pulsinger mit Irl und Slack Hippy selektieren die Tonträger.
Das steirische Label Numavi Records hosted eine eigene Bühne mit unter anderem Crystal Soda Cream und Crush sowie diversen DJs. Am Samstag geht es abermals in der Backstube hoch her: Der Grazer DJ und Produzent Dizzy Womack wird mit größtmöglicher Lässigkeit und Sounds zwischen House, Jazz und Elektronik die Temperatur erhöhen. Ebenso mit dabei: B.L.O. & Finna, Simon/off & Timo.Doze sowie Wladimir Glitchcore. (lux) 19. & 20. 8., Rostfest, Eisenerz