Kämpfe in Aleppo gehen trotz Waffenruhe weiter
Russland dementiert Angriff auf Haus des Buben, dessen Foto für Aufsehen sorgt
Damaskus/Aleppo – Die kriegerische Gewalt in der heftig umkämpften syrischen Großstadt Aleppo geht weiter: Die Kampfjets des Regimes von Präsident Bashar al-Assad bombardierten auch am Freitag, ungeachtet der russischen Ankündigung einer Waffenruhe, die Rebellengebiete im Osten der Stadt, die zwischen Rebellengruppen und Einheiten der Armee aufgeteilt ist.
Das teilte die in Großbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Sie stützt sich auf ein dichtes Netz von Informanten, die Angaben sind von unabhängiger Seite aber kaum zu überprüfen. Russland hatte sich am Donnerstag nach eindringlichen Forderungen – unter anderem der UN und Deutschlands – dazu bereiterklärt, jede Woche eine 48 Stunden anhaltende Feuerpause in Aleppo einzulegen. Wann diese starten soll, darüber gab es zunächst aber noch keine Angaben. Allerdings lief schon eine erste Ankündigung Russlands, täglich die Waffen drei Stunden schweigen zu lassen, ins Leere.
Am Donnerstag hatte das Bild des verstörten Fünfjährigen namens Omran, der einen Luftangriff in Aleppo überlebt hatte, welt- weit für Aufsehen gesorgt. Das russische Militär hat die Berichte über einen Luftangriff auf den von Rebellen kontrollierten Stadtteil Qaterji am Freitag dementiert. „Wir haben mehrfach unterstrichen, dass die Flugzeuge der russischen Luftwaffe in Syrien nicht gegen Ziele in bewohnten Gebieten aktiv sind“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau.
Seinen Informationen nach hätten Rebellen den Stadtteil mit Minen oder Gasballons beschossen. Westliche Medien versuchten nun, „mit schablonenhafter Propaganda antirussischer Ausrichtung“Moskau die Schuld zuzuschieben.
Nach Berichten aus den Rebellengebieten treffen die Angriffe der syrischen und der russischen Luftwaffe immer wieder Zivilisten und zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser. (red, dpa)