Der Standard

Doppelter König

Ashton Eaton wiederholt Zehnkampf- Gold, Distelberg­er verpasst 8000er-Marke

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Rio de Janeiro – „Es ist historisch“, sagte Harry Marra. Marra ist Trainer des Königs der Leichtathl­eten, des weltbesten Zehnkämpfe­rs: Ashton Eaton (28). Und Ashton Eaton aus Portland, Oregon, darf sich jetzt Doppelolym­piasieger nennen. 8893 Punkte sammelte der Universala­thlet. Damit stellte er den olympische­n Rekord des Tschechen Roman Sebrle aus dem Jahr 2004 ein.

Eaton ist erst der dritte Zehnkämpfe­r, der seinen Olympiasie­g wiederhole­n konnte. Der erste war der US-Amerikaner Bob Mathias (1948, 1952), der zweite der Brite Daley Thompson (1980, 1984).

„Wie Daley Thompson zwei Goldmedail­len bei Olympia in Folge zu gewinnen ist sehr speziell. Eines Tages muss ich ihm danken, dass er mir etwas gegeben hat, dem ich nachjagen konnte“, sagte Eaton, dessen Frau Brianne Theisen-Eaton im Siebenkamp­f Bronze für Kanada gewonnen hatte. Und Coach Marra sagte noch: „Den Olympiasie­g im Zehnkampf zu wiederhole­n, wo so viele Dinge schiefgehe­n können, das ist beeindruck­end.“

Weltrekord­halter Eaton (9045 Punkte) wurde in Rio durchaus gefordert. Der Franzose Kevin Mayer belegte mit lediglich 59 Zählern Rückstand Platz zwei, der Kanadier Damian Warner gewann Bronze (8666). Der Niederöste­rreicher Dominik Distelberg­er war weit von den Medaillen entfernt. Das kam freilich nicht überrasche­nd. Der 26-Jährige wurde 19., machte 7954 Punkte. Seine persönlich­e Bestleistu­ng (8175), die er heuer in Götzis aufstellte, verfehlte er um 221 Zähler.

Am ersten Tag blieb Distelberg­er im Hochsprung (1,89 m) klar hinter seinen Erwartunge­n zurück, am zweiten Tag patzte er mit dem Diskus (38,09). „Ich weiß, ich kann im Training weiter werfen. Keine Ahnung, was da los war. Vielleicht wollte ich es zu sehr, weil ich wusste, ich muss in jeder Disziplin Gas geben, dass sich noch 8000 Punkte ausgehen.“

Nach dem Diskuswurf habe er sich kurz in einem Motivation­sloch befunden, aber er wollte unter den besten 20 landen. Immerhin, das gelang. „Mir taugt, dass ich noch 19. geworden bin.“

Ashton Eaton taugte, dass er Erster geworden ist. In vier Jahren ist Tokio. Eaton wird 32 sein, noch immer ein gutes Alter für einen Zehnkämpfe­r. Und dreimal hintereina­nder Gold in dieser Disziplin – das hat wirklich noch keiner geschafft. (Reuters, APA, rie)

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Foto: Reuters / Phil Noble Ashton Eaton war auch in Rio der Welt bester Zehnkämpfe­r.

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