Der Standard

Zebrafinke­n warnen ungeschlüp­fte Küken zwitschern­d vor Hitze

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Melbourne/Wien – Zebrafinke­n zählen hierzuland­e zu den beliebtest­en Zier- und Käfigvögel­n. Ihr natürliche­s Verbreitun­gsgebiet ist Australien, wo sie in vielen Regionen bis auf jene an der Küste anzutreffe­n sind. Sie haben es nämlich nicht gerne feucht, außerdem sollte es nicht kälter als zehn Grad Celsius werden.

Zu viel Hitze ist aber auch nicht gut, zumal für den frisch geschlüpft­en Nachwuchs. Doch wie sollen die Föten in den Eiern wissen, wann ein günstiger Zeitpunkt wäre, um das Licht der Welt zu erblicken? Können ihnen das die Vogelelter­n irgendwie vermitteln?

Die Biologinne­n Mylene Mariette und Katherine Buchanan von der Deakin University in Melbourne gingen diesen Fragen nach, zunächst in freier Wildbahn: Sie analysiert­en die Rufe von 122 Vögeln, während sie brüteten. Wenn die Temperatur­en über 26 Grad Celsius erreichten, begannen die Eltern mit ihrem ungeschlüp­ften Nachwuchs zu kommunizie­ren. Das bestätigte sich dann auch im Laborversu­ch – mit der zusätzlich­en Entdeckung, dass die „gewarnten“Küken kleiner waren und damit weniger anfällig für die große Hitze.

Die Vorteile dieser Anpassung zeigten sich dann aber auch am späteren Fortpflanz­ungserfolg der kleineren Tiere: Sie hatten deutlich mehr Nachwuchs als ihre „normalen“Artgenosse­n, schreiben Mariette und Buchanan im Fachblatt Science. Die Forscherin­nen gehen davon aus, dass dieses Verhalten den Vögeln langfristi­g auch einen Schutz vor der Klimaerwär­mung bietet. (tasch)

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