Salzburger Reform der Reform „richtiger Schritt“
Salzburg – 46.000 Euro als nichtrückzahlbarer Zuschuss pro Einfamilienhaus – im Durchschnitt. Fast tausend Salzburgerinnen und Salzburger ließen sich diese üppige Förderung nicht entgehen und stellten seit April 2015 einen Förderantrag. Mit 200 Anträgen hatte das Land gerechnet. Vor wenigen Wochen ging deshalb das Geld aus ( derStandard berichtete) – und die Wohnbauförderrichtlinien wurden nachgeschärft.
Nun wurde wieder eine Obergrenze bei der erlaubten förderbaren Wohnfläche eingezogen, sie liegt bei ohnehin großzügigen 150 Quadratmetern. Geld gibt es auch weiterhin bis zur Größe von 225 Quadratmetern, allerdings werden dann pro Quadratmeter Überschreitung 1,5 Prozent abgezogen. Erst danach gibt es also kein Geld mehr. Gekürzt wurde auch die Höhe des maximalen Zuschusses, und zwar von 400 auf 280 Euro je Quadratmeter. Bei Zu-, Auf- und Verdichtungsbauten liegt die Obergrenze bei 300 statt bisher 430 Euro je Quadratmeter.
„Massive Fehlentwicklung“
Wohnbauforscher Wolfgang Amann hält die neuerliche Beschränkung der Wohnfläche für einen „Schritt in die richtige Richtung“. Es sei eine „massive Fehlentwicklung, dass heute alle 200Quadratmeter-Paläste hinstellen“, denn das sei nachteilig hinsichtlich des Ressourcenverbrauchs und der Bewirtschaftung der Häuser nach dem Auszug der Kinder. „Ich habe die 130-m²-Einheitsgröße von Eigenheimen auch immer aus egalitären Gründen für sehr gut gehalten“, sagt Amann dem Standard. Seinen Aufzeichnungen zufolge lag die Zuschussförderung in Salzburg zuletzt sogar bei 49.500 Euro, das Land war damit jedenfalls „einsam an der Spitze im Bundesländervergleich“. Schließlich würden heute fast alle Bundesländer nur noch Darlehen anstatt nichtrückzahlbarer Zuschüsse vergeben, und selbst diese Darlehen seien meist niedriger als der Zuschuss in Salzburg.
Amann weist darauf hin, dass Salzburg vor 2015 im Ländervergleich besonders wenige Eigenheimförderzusicherungen aufzuweisen hatte – „das war sicher ein Grund für die Fehleinschätzung“. Angesichts der verunglückten Reform sei es aber vielleicht an der Zeit, das im Grunde sehr vernünftige „Wohnbaufonds“-Modell in Salzburg wieder in Erwägung zu ziehen. (mapu)