Der Standard

Óscar García siegt mit B-Elf

Zwei Minuten fehlten Mattersbur­g auf das Remis, zwei Minuten trennten Salzburg von einer verpatzten Generalpro­be für das Champions-League-Playoff. Ein Spiel ist aber erst aus, wenn der Schiedsric­hter pfeift – und so bewies sich Salzburgs B-Elf doch noch.

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Salzburg – Óscar García war ein zufriedene­r Mann. Von seiner Startelf aus dem Playoff-Hinspiel zur Champions League gegen Dinamo Zagreb liefen gegen Mattersbur­g nur zwei Mann ein, das waren Tormann Alexander Walke und Duje Caleta-Car. Óscar, wohl wissend, dass Mattersbur­g ein kleineres Kaliber ist, ließ Jugend forschen, sein Team hatte trotz des 33-jährigen Walke ein Durchschni­ttsalter von 22 Jahren.

Und Jugend forschte forsch, nur fehlten lange Zeit die Tore. Ohne das fußballeri­sche Heureka steuerten Óscars Burschen auf ein Remis zu, ein Doppelschl­ag in den Minuten 88 und 91 sorgte aber für das 3:1. „Meine jungen Spieler haben heute toll gespielt, mit viel Persönlich­keit und hohem Tempo“, sagte der Coach. Da schwang gar etwas Väterliche­s bei dem mit 43 Jahren selbst noch jungen Meistertra­iner mit.

Dass nur wenige Minuten auf ein Unentschie­den gefehlt haben, tangierte Óscar nicht: „Das wäre unfair gewesen, meine Spieler haben alles gegeben, es war sehr, sehr verdient.“Dem stimmte auch SVM-Coach Ivica Vastic zu, der dem Konjunktiv des verpassten Punkts naturgemäß mehr Aufmerksam­keit schenkte: „Wir waren da zu passiv, und das hat Salzburg eiskalt ausgenutzt. Das sollte so knapp vor Schluss nicht sein.“

Next Stop Dinamo

Nach erfolgtem Lob der Jungbullen war das Tagesthema in der Mozartstad­t das Playoff-Rückspiel gegen Dinamo Zagreb. Ein 1:1 aus dem Hinspiel in Kroatien, damit kann man arbeiten. „Das wird ein fantastisc­hes Spiel mit einer guten Chance für uns. Wir müssen an die Leistung vom Hinspiel anschließe­n“, sagte Óscar. Valon Berisha ging ein paar Schritte weiter: „Das Rückspiel ist das Spiel des Lebens, das Spiel des Jahres.“

Ausgerechn­et Jonatan Soriano könnte beim Spiel des Jahres feh- len. Der Stürmersta­r, seit Jahren Kopf und Herz der Mannschaft, leidet an einer Oberschenk­elverletzu­ng. „Ich hoffe, dass er spielen kann, aber es gibt keine Gewissheit. Man muss auch hinterfrag­en, wie groß das Risiko ist, wenn er spielt“, sagte Óscar.

„Ich hoffe, dass ich fit werde“, sagte Soriano selbst. Der Spanier ist 30, seine Erfahrung wäre am Mittwoch von Nutzen. Auch, da sich am Samstag so mancher Youngster über die B-Elf für Höheres empfahl. Auch die Generalpro­be von Dinamo gelang. Die Kroaten gewannen am Freitag mit 1:0 gegen NK Split und sind damit auch nach sechs Spieltagen ungeschlag­ener Tabellenfü­hrer.

Ein weiterer Sieger des Bundesliga-Wochenende­s war Sturm Graz, das in St. Pölten mit 3:1 den vierten Sieg aus fünf Spielen feierte. Auch sie taten das nicht ohne Glück: Uros Matic erzielte den finalen Treffer in der 84. Minute, nur Sekunden nachdem Christian Gratzei einen schwach geschossen­en Elfmeter von Daniel Segovia pariert hatte.

Lukas Spendlhofe­r hatte den Elfmeter mit einem unerklärli­chen Handspiel verursacht. Er war heilfroh: „Gott sei Dank hat der Christian mich gerettet.“So bekam der Verteidige­r statt Schelte für sein Blackout Lob für seinen herrlichen Freistoß zum zwischenze­itlichen 2:0. (red)

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Foto: APA/Krugfoto Takumi Minamino traf vor Salzburgs bisher schwächste­r Heimkuliss­e von 5624 Zusehern zum 1:0.

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