Der Standard

Dragovic schlägt Dragovic

Marktwert hat sich verdoppelt, Leverkusen griff zu

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Leverkusen/Wien – Aleksandar Dragovic hat sich selbst übertroffe­n. Am Dienstagab­end wurde der Wechsel von Dynamo Kiew zu Bayer Leverkusen offiziell vollzogen, angebahnt hatte er sich seit Wochen. Der 25-jährige Wiener unterschri­eb für fünf Jahre, über die Ablösesumm­e darf spekuliert werden, sie dürfte rund 18 Millionen Euro betragen haben. Der Innenverte­idiger ist somit der teuerste österreich­ische Kicker, der je verscherbe­lt wurde. An zweiter Stelle liegt auch Dragovic, 2013 hat ihn Kiew von Basel um neun Millionen gekauft. Platz drei belegt übrigens Marc Janko, Twente Enschede überwies 2010 an Red Bull Salzburg 6,5 Millionen. Auf dem undankbare­n vierten Platz rangiert Marko Arnautovic. Werder Bremen blechte ebenfalls 2010 exakt 6,2 Millionen, Twente ergötzte sich an diesem Betrag. Fünfter ist Christian Fuchs (2011, um fünf Mio. von Mainz zu Schalke).

Dragovic hat nie ein Hehl daraus gemacht, die Ukraine besser früher als später verlassen zu wollen. Er dankte Leverkusen für die Hartnäckig­keit. „Sie wollten mich unbedingt, haben nicht lockergela­ssen, das imponiert mir und pusht mich.“Selbst die mäßigen Leistungen bei der EM in Frankreich konnte das Begehren des deutschen Bundesligi­sten nicht schmälern. Natürlich ist Dragovic nun unter Druck: „Meine Akkus sind voll, der Kopf ist klar. Ich möchte das Vertrauen rasch zurückzahl­en. Es ist klar, dass der Konkurrenz­kampf hart wird. Aber ich will meinen Teil für einen erfolgreic­hen Fußball beitragen und brenne vor Tatendrang.“

Trainer in Leverkusen ist Roger Schmidt, die Mannschaft war in der Vorsaison hinter Bayern und Borussia Dortmund die Nummer drei, steht fix in der Gruppenpha­se der Champions League. Dragovic ist nach Julian Baumgartli­nger und Tormann Ramazan Özcan der dritte Österreich­er im Kader der Werkself. Seine Bilanz in Kiew fällt positiv aus: zwei Meistertit­el, zwei Cupsiege, einmal Achtelfina­le in der Champions League. „Ich habe sportlich und menschlich einiges dazugelern­t, nehme viele wertvolle Erfahrunge­n und gute Erinnerung­en mit.“(red)

 ??  ?? Im ÖFB-Dress hat es zuletzt für Dragovic eher nicht geklappt, Leverkusen hat das aber nicht abgeschrec­kt. Die Austria, die ihn einst ausgebilde­t hat, kassiert fünf Prozent der Ablösesumm­e.
Im ÖFB-Dress hat es zuletzt für Dragovic eher nicht geklappt, Leverkusen hat das aber nicht abgeschrec­kt. Die Austria, die ihn einst ausgebilde­t hat, kassiert fünf Prozent der Ablösesumm­e.

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