Da hilft nur noch Hubschrauber-Einsatz …
Einfach unglaublich, diese Notenbanken. Die einen zögern seit langem fällige Zinserhöhungen hinaus, die anderen beeinflussen die Märkte durch waghalsigste Interventionen. Nach Staatsanleihen und Unternehmensanleihen kommen nun vielleicht sogar noch Aktien dran. Ich bin wirklich entsetzt. Aber du, lieber Felix, müsstest dich ja eigentlich freuen, wenn jemand deinen Investments zu Hilfe eilt … Sehr witzig! Ich habe es überhaupt nicht nötig, dass mir jemand zu Hilfe eilt. Ich weiß ganz genau, wann und wo ich investiere. Da steckt schon einiges an Gehirnschmalz und überdurchschnittlichem Marktverständnis hinter meinen Käufen und Verkäufen, das kann ich dir sagen. Obwohl sich meine Strategie möglicherweise dem einen oder anderen Amateur unter den Anlegern verschließen mag, das kann ich mir schon ganz gut vorstellen. Ich gebe wenigstens zu, dass ich nicht der Super-Profi unter den Investoren bin. Aber mit meinem tendenziell etwas defensiven Anlagestil kann ich sehr gut leben. Und in meinem Alter habe ich ja noch ein bisschen Zeit für einen geordneten Vermögensaufbau. Auf lange Sicht werden meine Aktien schon einen guten Gewinn abwerfen. „In the long run we are all dead!“, das wusste schon der gute John Maynard Keynes. Und die Bezeichnung „defensiv“ist wohl etwas untertrieben, wenn man dein Portfolio beschreiben möchte. Die Wahrscheinlichkeit, dass deine Ansammlung von faden Aktien einen attraktiven Gewinn abwirft, ist sicher um einiges geringer als jene, dass die Zentralbanken tatsächlich Helicopter-Money über unseren Köpfen abwerfen … Hmmm – ich glaube, du verstehst die Idee des HelicopterMoney nicht so ganz. Es geht nicht um Hubschrauber, die Geld abwerfen, sondern um relativ undifferenzierte Geldgeschenke an die Bevölkerung mit dem Ziel der allgemeinen Nachfragesteigerung. Aber jetzt ist mir wenigstens klar, warum du immer so nervös wirst und an die frische Luft eilst, wenn ein Helikopter am Himmel zu sehen ist …