Der Standard

Gegen den Trend zum „Trend“vereint: Die Printverkä­ufe

Österreich­s Zeitungs- und Magazinauf­lagen im ersten Halbjahr: Mehr E-Paper, meist weniger Gedrucktes

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Wien – Aus zwei mach eins – und was ergibt diese Rechnung bei der Verlagsgru­ppe News? Die Mittwoch veröffentl­ichte Auflagenko­ntrolle ÖAK über das erste Halbjahr 2016 liefert Antworten zum fusioniert­en Wirtschaft­smagazin, einen ersten Trend: Eins und eins ist nicht ganz zwei.

Seit Jahresbegi­nn 2016 erscheint das Wirtschaft­smagazin Trend wöchentlic­h mit einer Schwerpunk­tausgabe pro Monat, Format ist als Titel verschwund­en. Vergleicht man den Trend 2016 mit dem Trend 2015, hat er seine verkaufte Auflage von 31.495 auf 45.920 Stück um grob die Hälfte gesteigert, die Abos um rund 70 Prozent. Auch das wöchentlic­he Format 2015 lässt der Trend 2016 weit hinter sich: Format hatte vor einem Jahr 13.604 Abos und 25.433 verkaufte Hefte.

Mit der Summe beider Ursprungst­itel kann man nur bedingt vergleiche­n: Doppellese­r sind bei zwei österreich­ischen Wirtschaft­stiteln zu erwarten. Die Abos des neuen Trend liegen aber nicht weit von der Summe seiner Teile – 27.569 sind es, die Addition 2015 ergibt 29.315. Die Verkaufsau­flage bleibt 2016 mit 45.920 ein Stück weiter unter der Summe von 2015 von 56.928.

Neu sind 6070 E-Paper-Abos für den Trend 2016, die Vorgänger wiesen keine aus. Die voll bezahlte Aboauflage des Trend 2016

(80 bis 100 Pro- zent des Listenprei­ses) liegt mit 8985 Stück über der von Format 2015 (6124), aber unter jener des monatliche­n Trend 2015 (10.027).

Bei den Abos für 51 bis 79 Prozent des offizielle­n Preises liegt der neue Trend mit 10.623 sogar knapp über der Summe von Trend und Format 2015 (10.528).

Das erste große Reformproj­ekt des Neo-Eigentümer­s Horst Pirker bei Österreich­s marktbeher­rschender Magazingru­ppe war das namensgebe­nde News. Die Verkaufsau­flage der Wochenillu­strierten kehrte nach einem Plus im zweiten Halbjahr 2015 wieder zurück zum Wert im ersten Halbjahr 2015. Die Abos legten insgesamt zu, die Vollzahler­abos aber gingen deutlich zurück.

Große geben ab

Der auflagenst­ärkste News-Titel TV-Media verkaufte im ersten Halbjahr ein gutes Stück weniger und hält nun bei weiter ansehnlich­en 176.091. Profil ging leicht zurück auf 67.072.

Größtes Kaufmagazi­n bleibt die Ganze Woche mit (ebenfalls gesunkenen) 306.117 Exemplaren. Servus in Stadt und Land aus dem Hause Red Bull ist größter monatliche­r Kauftitel mit leicht rückläufig­en 113.115 verkauften Heften.

Das Styria-Frauenmaga­zin Wienerin verkaufte im ersten Halbjahr 2016 merklich weniger. Heute, Donnerstag, startet die Zeitschrif­t eine Werbekampa­gne und ein Wien-Spezial.

Abo-Tausch

Rückläufig­e Verkaufsza­hlen und steigende E-Paper-Abos prägen das Bild bei den Tageszeitu­ngen. der STANDARD hält nun bei 62.470 verkauften Exemplaren im Werktagssc­hnitt, davon 53.370 Abos. Die E-Paper-Abos stiegen um 487 auf 3456 Stück.

Gegen den Printtrend steigerten sich Kleine Zeitung und Tiroler Tageszeitu­ng. Beide (neben E-PaperAbos) tauschten Vollzahler- und hochpreisi­ge Abos gegen mehr der günstigste­n Abos bis zu einem Drittel des Listenprei­ses.

Die prozentuel­l größten Rückgänge weist die ÖAK dem Wirtschaft­sblatt aus. Die Styria plant, den Titel am 2. September einzustell­en, wenn Verhandlun­gen mit Interessen­ten nicht noch glücken.

Österreich sorgt für eine kleine Überraschu­ng in der ÖAK-Rubrik Gratiszeit­ungen: Nein, nicht mit wieder mehr verbreitet­en Exemplaren, während Gratismark­tführer Heute weniger Hefte unters Volk bringt. Die voll zahlenden Österreich- Abonnenten haben sich vervierfac­ht (auf 6.583) und die Abos mit zumindest dem halben Preis verdoppelt. Im Verlag führt man das auf täglich beigelegte Magazine zurück. (fid)

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Foto: Standard Aus zwei NewsWirtsc­haftsmagaz­inen wurde eins. Doch eins und eins ergibt nicht zwei, sagen erste Auflagenda­ten.

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