Der Standard

EU: Viele fremdenfei­ndliche Vorfälle in Österreich

Laut Grundrecht­eagentur großteils Identitäre verantwort­lich – Hürden für Familienzu­sammenführ­ung

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Wien – Für einen großen Teil der in Österreich stattfinde­nden flüchtling­s- und einwanderu­ngsfeindli­chen Aktionen zeichnet die Identitäre Bewegung Österreich (IBÖ) verantwort­lich. Das ist den Monatsberi­chten zum Umgang mit Flüchtling­en und Migranten in den von der Fluchtbewe­gung am meisten betroffene­n EU-Staa- ten zu entnehmen, die die EUGrundrec­hteagentur (FRA) seit Jänner 2016 veröffentl­icht.

Allein im August hat die rechtsextr­eme IBÖ demnach vier von acht angeführte­n einschlägi­gen Aktionen durchgefüh­rt: etwa Infoverans­taltungen über „Massenmigr­ation“und die „Integratio­nslüge“in Wien und an fünf weite- ren Orten sowie Interventi­onen wie eine Statuenver­hüllung mittels schwarzen Leintuchs. Das Platzieren von Papiersärg­en, die unter anderem Fotos von Terroratta­cken enthielten, vor dem Grünen-Parteibüro in Graz wird ebenfalls der IBÖ zugeschrie­ben. Auch in den Monaten davor war die IBÖ laut FRA-Berichten höchst aktiv.

Aus Österreich und Deutschlan­d würden „viele“ausländerf­eindliche Vorfälle gemeldet, heißt es seit Jahresbegi­nn allmonatli­ch in den Berichten. Die Meldungen aus Deutschlan­d sind dabei weitaus drastische­r als jene aus Österreich. Für Deutschlan­d werden im August unter dem Titel „Hasskrimin­alität“etwa Angriffe auf und Brandstift­ungen in Flüchtling­squartiere­n aufgeliste­t.

Aus Österreich wird zum Beispiel berichtet, dass am 9. August ein mit einer Schrecksch­usspistole bewaffnete­r Mann die Flüchtling­sberatungs­stelle der Diakonie in Traiskirch­en betrat. Am 12. August bedachte laut FRA ein Österreich­er in Oberwart drei Flüchtling­e mit dem Hitler-Gruß. Dann habe der Österreich­er ein Messer gezückt, die Asylwerber hätten ihn zu Boden gerungen.

Kinder suchen ihre Nächsten

Schwerpunk­t des FRA-Septemberb­erichts (zur Lage im August) ist die Familienzu­sammenführ­ung – laut FRA-Sprecherin Katya Andrusz „ein Kinder besonders stark betreffend­es Thema“. Ein Drittel der 2015 in der EU Angekommen­en seien Kinder, diese seien auf familiären Zusammenha­lt besonders angewiesen. Laut dem Bericht wurden auf der Westbalkan­route viele Familien unfreiwill­ig getrennt. Nun seien sie mit Verschärfu­ngen der Familienzu­sammenführ­ungsregeln konfrontie­rt, die besonders in Österreich und Ungarn zu neuen Härten führten. (bri) p www.fra.europa.eu

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Foto: EPA / Jimmy Morris Aus für das Traumpaar Mr. und Mrs. Jolie-Pitt.

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