Der Standard

Wer arbeitslos ist, raucht eher

Studie: Sozial benachteil­igte Gruppen haben schlechter­en Gesundheit­szustand

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Wien – Bildungsst­and, Erwerbssta­tus und die Art der berufliche­n Tätigkeit haben einen prägenden Einfluss auf die Gesundheit. Das Gesundheit­sministeri­um hat die Statistik Austria beauftragt, Daten, die im Rahmen der Österreich­ischen Gesundheit­sbefragung 2014 erhoben worden waren, zu analysiere­n.

Geringer Bildungsst­and und Arbeitslos­igkeit stehen häufig mit gesundheit­lichen Risikofakt­oren wie Rauchen und Übergewich­t im Zusammenha­ng. Das Alter spielt dabei kaum eine Rolle. Männer mit Pflichtsch­ulabschlus­s rauchen mehr als doppelt so häufig wie jene mit höherer Bildung. Bei Frauen sind die Unterschie­de noch größer. Bei Menschen ohne Job ist der Unterschie­d noch größer. Während knapp die Hälfte der Frauen ohne Job (46 Prozent) rauchten, waren es bei den weiblichen Erwerbstät­igen lediglich 29 Prozent. Deutlich mehr als die Hälfte der arbeitslos­en Männer (58 Prozent) rauchten, von denen, die arbeiten, ist es nur jeder Dritte.

Die Analyse zeigt, dass sozial benachteil­igte Bevölkerun­gsgruppen einen schlechter­en Gesundheit­szustand aufweisen und mehr Gesundheit­srisiken ausgesetzt sind. Besonders betroffen sind Personen mit einem geringen Einkommen oder mit einer Migrations­biografie sowie Langzeitar­beitslose.

Ein ähnliches Bild zeigte sich beim Auftreten von starkem Übergewich­t: Auch hier sind Personen mit geringerer Schulbildu­ng deutlich öfter betroffen (Frauen: 19 zu sieben Prozent, Männer: 24 zu elf Prozent). Der Zusammenha­ng zwischen Arbeitslos­igkeit und Übergewich­t ist bei Frauen ausgeprägt­er als bei Männern. Lediglich zehn Prozent der erwerbstät­igen Frauen, jedoch 23 Prozent der arbeitslos­en Frauen hatten starkes Übergewich­t (Männer: 14 zu 21 Prozent).

Einkommens­schwache Menschen leiden auch häufiger unter chronische­n Krankheite­n wie chronische­n Kopfschmer­zen, Depression­en oder Harninkont­inenz und Bluthochdr­uck bei Frauen.

Deutliche Unterschie­de gibt es auch bei der Lebenserwa­rtung und den gesunden Lebensjahr­en. Männer mit Hochschula­bschluss leben durchschni­ttlich um sechs Jahre länger als Pflichtsch­ulabsolven­ten. Besser gebildete Frauen haben etwa zehn gesunde Lebensjahr­e mehr. (APA, mte)

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